Tattoos und Waschlappen
Rostige Ölfässer, alte Radkappen, Autowerkzeug und eine quietschende Hebebühne – die Überbleibsel der ehemaligen Autowerkstatt verleihen dem Atelier von Künstler Holger Kurt Jäger an der Jahnstraße einen speziellen Charme. Ausstellungen hat der 38-Jährige mittlerweile überall. Als nächste Station steht Karlsruhe auf seiner Agenda, in Stuttgart und Köln ist er auch immer wieder präsent. In seiner Heimatstadt sind seine Werke in verschiedenen Galerien zu sehen, unter anderem bei „Nina sagt“. Neben dem Abwechslungsreichtum liebt Holger Kurt Jäger an seiner Arbeit vor allem die Tatsache, frei zu sein. „Ich kann mir viel Frechheit erlauben“, sagt er lachend. So verewigt er zum Beispiel den US-Präsidenten Donald Trump auf einem Waschlappen oder lässt verzerrte Merkel-Fotos in einen Teppich weben, das Gemälde „Vom Jugendstil zum Freistil“zeigt Männerunterleiber in Feinripp-Unterhosen. Provozieren will er aber nicht. „Mir geht es darum, dass die Betrachter die Zweideutigkeit in meinen Werken entdecken.“Denn mit Sicherheit gibt es nettere Gesten als sein Konterfei auf einen Waschlappen gebannt zu sehen. „Manchmal polarisiert meine Arbeit, manchmal nicht“, bilanziert Jäger gelassen. Das wünscht sich der Vater eines Kindes: Dass auch andere Künstler mehr Haltung zeigen. Seine Leidenschaft für kreatives Arbeiten und ein ausgeprägtes grafisches Verständnis entdeckte er schon früh bei sich, seit seinem zwölften Lebensjahr malt er schon, später machte er mit dem Graffiti-