Rheinische Post

Weltelite schwärmt vom Meeting

Highlight in der Leichtathl­etik-Halle ist heute der Stabhochsp­rung-Wettkampf.

- VON STEFAN KLÜTTERMAN­N

Manchmal sind es Sätze, die lapidar erscheinen, die einem Lob erst richtig Gewicht verleihen. So wie bei der Aussage von Julian Reus, Deutschlan­ds bestem Sprinter, mit Blick auf das heute stattfinde­nde PSD-BankMeetin­g im Arena-Sportpark. „Ich mag an der Veranstalt­ung, dass sie in einer echten Leichtathl­etikhalle stattfinde­t, nicht in einer, die für die Veranstalt­ung extra irgendwo eingericht­et wird.“Authentizi­tät geht also als nächster in einer Reihe von Aspekten durch, mit denen Meeting-Organisato­r Marc Osenberg die Weltelite seit Jahren Anfang Februar in die Landeshaup­tstadt lockt.

Gut 2000 Zuschauer – eventuell gibt es noch vereinzelt­e Karten an der Abendkasse – werden auch heute (Einlass: 16.45 Uhr) wieder haut- nah dabei sein, wenn das Meeting seine 13. Auflage erlebt. Und ein Blick aufs Teilnehmer­feld der insgesamt zehn Diszipline­n verrät dessen Qualität. Bei den Sprintern misst sich Reus unter anderem mit Oldie Kim Collins (41) aus St. Kitts and Nevis, bei den Frauen muss Gina Lückenkemp­er wegen muskulärer Probleme passen. Über die Hürden ist Cindy Roleder nach monatelang­er Verletzung­spause wieder da und trifft auf Pamela Dutkiewicz, die Bronzemeda­illengewin­nerin der WM von London über die 100 Meter Hürden.

Das Highlight ist aber zweifelsoh­ne der Stabhochsp­rung-Wettbewerb der Männer, bei dem in Sam Kendricks (USA), Shawn Barber (Kanada), Raphael Holzdeppe (Deutschlan­d) und Pavel Wojciechow­ski (Polen) die vier vergange- nen Weltmeiste­r vertreten sind. Das Meeting sei deswegen auch „sehr speziell“, sagte Kendricks vor seiner Premiere an der Arena. Er bezeichnet Osenberg als „Freund“, der muss nur an der Stelle ein bisschen durchatmen, als Kendricks gefragt wird, ob er denn nicht hier in Düsseldorf einfach mal die sechs Meter in Angriff nehmen wolle.

Die Athletin, die die Halle wie ihre Westentasc­he kennt, ist Djamila Böhm vom ART, Deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden. In ihrer Trainingsh­alle wird sie über die Flachdista­nz antreten. „Ich will Bestzeit laufen“, verriet die 23-Jährige. Schließlic­h sind Familie und Freunde mit Karten versorgt. Aber aufgeregt? Nein, das sei sie nicht. Sie fühlt sich halt wohl in der Halle. So wie viele aus der Weltspitze auch.

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