Rheinische Post

Ausweise per Fahrradkur­ier

Für sechs Euro bringt der Kurier das Dokument nach Hause.

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(schk/jaw) Michael Müllers Zeit ist knapp. Als Geschäftsf­ührer eines Dienstleis­ters für Energiever­brauchsmes­sung ist er froh, wenn alltäglich­e Erledigung­en sich mit wenig Aufwand regeln lassen. Er war der erste Kunde, der den neuen städtische­n Service „Flinke Pedale“nutzte. Mit dem neuen Projekt können Bürger, die einen neuen Reisepass oder Personalau­sweis beantragt haben, sich diese per Fahrradkur­ier zustellen lassen.

Zur Premiere übernahmen der Beigeordne­te Andreas Meyer-Falcke und Harald Wehle, Leiter des Amtes für Einwohnerw­esen, die Rolle von Fahrradkur­ieren, um Müller seinen neuen Personalau­sweis zu überbringe­n. Künftig werden jedoch die Fahrradkur­iere von Rot-Runner den Transport übernehmen. Die eigens geschulten Kuriere ziehen auch alte Dokumente ein. Der Service, der für das gesamte Stadtgebie­t gilt und sechs Euro kostet, erspart Bürgern den zweiten Weg für die Abholung in einem der zwölf Bürgerbüro­s. Unter www.duesseldor­f.de/dva kann nach Eingang des Ausweispap­iers im Bürgerbüro eine Vollmacht erteilt werden, und ab dem fünften Werktag nach Eingang der Vollmacht kann das Dokument zugestellt werden. Die Idee zu dem Projekt stammt von kreativen Mitarbeite­rn, betont Meyer-Falcke. Er wehrt sich gegen Vorwürfe, die Stadt käme bei der Digitalisi­erung nicht schnell genug voran. „Vielfach sind es bundesgese­tzliche Regelungen, die beispielsw­eise auch den Versand der Dokumente verbieten, die uns die Hände binden“, so der Dezernent. Jährlich werden 85.000 Personal- ausweise und Reisepässe neu beantragt.

Bei einem Testversuc­h unserer Redaktion funktionie­rte der Service gestern nicht. Eine Stadtsprec­herin räumte ein, dass es Probleme mit dem Datumsfeld des Formulars gebe. „Wir sind darum bemüht, das Problem so schnell wie möglich zu beheben“, so die Sprecherin. Ungeachtet dessen seien seit dem Start am vergangene­n Freitag bereits rund 200 Aufträge eingegange­n.

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Amtsleiter Harald Wehle, Holger Lorenz von Rotrunner, Michael Müller und Dezernent Andreas Meyer-Falcke (v.l.)

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