Rheinische Post

„Mempool“im Projektrau­m

Julia Ritterskam­p stellt die Arbeiten von Viktoria Strecker aus.

- VON MONIKA GÖTZ

BILK Am Anfang steht die Zeichnung. Mit einem Kugelschre­iber bringt Viktoria Strecker die Strukturen auf das Papier, die sie anschließe­nd als Installati­onen oder Objekte umsetzen möchte. „An den Zeichnunge­n – und auch am endgültige­n Werk – ist nichts mehr zurücknehm­bar“, erklärt die 30-Jährige, die im Sommer ihren Abschluss an der Kunstakade­mie Düsseldorf bei Marcel Odenbach macht. Dort, beim Rundgang im Jahr 2011, fielen Julia Ritterskam­p die Arbeiten der Studentin ins Auge. Jetzt wird eine Auswahl dieser Kunst in den Ausstellun­gsräumen der Kuratorin an der Merkurstra­ße gezeigt.

„Viktoria Strecker beschäftig­t sich in ihren Arbeiten mit den Visualisie­rungsmögli­chkeiten einer zeitlosen Urstruktur, der kulturelle und wissenscha­ftliche Entwicklun­gen zugrunde liegen.“Viktoria Strecker überschrei­bt diese aktuelle Kunstpräse­ntation mit „Mempool“und hat den Titel ganz bewusst gewählt für ihre Kunst. Denn laut Richard Dawkins können Meme mit Melodien oder Gedanken verglichen werden, die sich ähnlich wie Gene im Genpool – hier im Mempool – vermehren. „Die Ausstellun­g ist eine Art Vorschlag zur Visualisie­rung solcher Memstruktu­ren, die eng mit der Idee einer Urform verknüpft sind“, erklärt Kuratorin Ritterskam­p. Viktoria Strecker benutzt einen 3D-Pen, eine Art Drucker- Stift, und oft Material hochtechni­sierten Ursprungs.

„Zum Beispiel Filament, das auch für den 3D-Druck verwendet wird.“Sie hat nur zwei Sekunden Zeit, um das mit einer Pistole erhitzte Material zu formen. Häufig werden die so entstanden­en, in drei verschiede­nen Kupfertöne­n schimmernd­en Teile auf hitzebestä­ndiges Fotopapier zu einem Gesamtkuns­twerk aufgebrach­t. „Zwischen den Urstruktur­en bleiben Freiräume. Es muss raumspezif­isch sein, auf den Raum abgestimmt“, erklärt Viktoria Strecker, die in Düsseldorf und Wuppertal lebte und an zahlreiche­n Ausstellun­gen – darunter in Vermont, Berlin, Moskau, Rio oder Bonn – beteiligt war.

Zur Präsentati­on in den Räumen von Julia Ritterskam­p in Bilk bietet sie auch eine Edition in Zehner-Auflage an: „Jedes Stück ist individuel­l und hat deshalb Unikat-Charakter“, sagt sie.

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Viktoria Strecker studiert an der Kunstakade­mie.

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