Rheinische Post

Borussia steht im Halbfinale

Timo Boll holt den entscheide­nden Punkt, der dem Meister im Viertelfin­al-Rückspiel der Champions League gegen Jekaterine­nburg noch fehlte. In der Bundesliga geht’s gegen Bremen weiter.

- VON TINO HERMANNS

Es kam tatsächlic­h noch Spannung auf. Nach dem 3:0 Erfolg im Viertelfin­al-Hinspiel der Tischtenni­s Champions League bei UMMC Jekaterinb­urg (Russland) dachte kaum jemand daran, dass die Russen noch an ihre Siegchance glaubten. Doch Andrej Gacina Alexander Shibaev und Maharu Yoshimura kamen kampfberei­t zum Rückspiel in den Arag Center Court. So schoss Gacina zum Auftakt Anton Källberg förmlich von der Platte. Genutzt hat es den Gästen dennoch nichts, denn nach der zweiten Partie, beim Zwischenst­and von 1:1 waren die Düsseldorf­er durch die weit offen stehende Tür zum Halbfinale gegangen und hatten sie dem UMMC vor der Nase zugeschlag­en. Das Endergebni­s stand bei Druckbegin­n nicht fest.

Es war wieder einmal Timo Boll vorbehalte­n, den entscheide­nden Punkt zu machen. Zwar tat sich der 36-Jährige im Match gegen Shibaev schwer, aber Bolls Klasse war zu stark für Shibaev.

Der Erfolg in der Champions League steht vor dem Endspurt in der Hauptrunde der Tischtenni­s Bundesliga (TTBL). Für die Play-offKandida­ten heißt es: Punkten auf Teufel komm raus. Ausrutsche­r darf man sich jetzt an den letzten fünf Spieltagen nicht mehr erlauben, sonst zieht die Konkurrenz vorbei. Einzig Spitzenrei­ter Borussia kann der heißen Phase entspannt entgegenbl­icken. Vier Punkte Vorsprung auf Rang zwei ermögliche­n den Düsseldorf­ern doch einen Ausrutsche­r, aber den will man am Staufenpla­tz möglichst vermeiden. Deshalb steht auch der Weltrangli­stendritte Timo Boll im Aufgebot für die morgige TTBL-Partie im Arag Cen- ter Court (15 Uhr, Ernst-PoensgenAl­lee 58) gegen den SV Werder Bremen. Die Werderaner sind aktuell mit 16:10 Zählern Tabellenfü­nfte und wären damit nicht in den Playoffs vertreten. „Bremen steht unter Druck, muss unbedingt gewinnen“, erläutert Borussia-Manager Andreas Preuß. „Darum erwarte ich einen heißen Tanz. Karneval bei der Borussia.“

Der wird sogar noch etwas heißer als es die Tabellensi­tuation aussagt, denn SV-Spitzenspi­eler Omar Assar (Weltrangli­ste 17) hat seinen Wechsel zu den Borussen zum Beginn der Saison 2018/19 verkündet.

„In so einer Atmosphäre spielen wir immer gern“, verrät BorussiaCh­eftrainer Danny Heister. Neben Boll werden ihm Kristian Karlsson (WR 19), Stefan Fegerl (WR 47) und Anton Källberg (WR 57) zur Verfügung stehen. Dieses Quartett hat den Hanseaten in dieser Saison bereits zwei Niederlage­n beigebrach­t. Einmal im TTBL-Hinspiel (2:3) und im Pokal-Halbfinale (0:3). „Gegen Düsseldorf muss alles passen, wir werden über den Kampf versuchen uns eine Chance zu erarbeiten“, kündigt Bremens Coach Cristian Tamas an.. Diese schwere Aufgabe geht Tamas mit Assar, Bastian Steger (WR 33), Hunor Szöcs (WR 72) und Florent Lambiet (WR 103) an.

Die Zielsetzun­g des deutschen Rekordmeis­ters aus Düsseldorf ist ebenfalls klar. „Wir wollen den Ab- stand zum Tabellenzw­eiten ausbauen und möglichst frühzeitig den ersten Tabellenpl­atz unter Dach und Fach bringen“, so Preuß.

Bei einem Heimsieg und je nachdem, wie es bei den Spielen der direkten Konkurrent­en läuft, könnte die Borussia bereits vier Spieltage vor Ende der TTBL-Hauptrunde den Play-off-Platz so gut wie sicher haben. Ein Ziel, für das es sich lohnt, alles aus sich herauszuho­len. Das wissen die Spieler.

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Volle Konzentrat­ion auf den Ball: Borusse Kristian Karlsson.

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