Skrzybski ist der einzige Unioner in Normalform
Der Stürmer hat für den Fußball-Zweitligisten in den vergangenen drei Spielen jeweils getroffen. Union Berlin im Gegner-Check.
DAS SPIEL Ursprünglich wollte Union Berlin aufsteigen. Um dieses Ziel nicht zu gefährden, entließ der Klub im Dezember seinen Trainer Jens Keller. Damals hatte Union zwar drei Spiele in Serie nicht gewonnen, lag als Vierter aber noch in Reichweite zu den Aufstiegsplätzen. Dennoch sah die Vereinsführung den anvisierten Aufstieg stark gefährdet. Kellers Nachfolger André Hofschneider sollte die „Eisernen“wieder auf Kurs bringen, doch der Schuss ging nach hinten los. Union ist bis auf Platz zehn abgerutscht. DIE AKTUELLE FORM Union gegen Fortuna ist das Duell der drittschlechtesten Rückrundenmannschaft (2 Punkte, 4:6 Tore) gegen die beste (12, 7:2). Seit dem überraschenden Rauswurf von Trainer Jens Keller hat der Klub in der 2. Liga kein Spiel mehr gewonnen, ist seit acht Partien sieglos - darunter drei Heimniederlagen. DIE PERSONELLE LAGE Bei Union hat Innenverteidiger Toni Leistner seine Gelb-Rot–Sperre abgesessen. Stürmer Philipp Hosiner (Rotsperre), Sechser Stephan Fürstner (Oberschenkelprobleme) sowie Kenny Prince Redondo und Fabian Schönheim (beide Knie-Operation) fallen aus. In der Halbzeitpause wird der Kroate Damir Kreilach verabschiedet, der nach viereinhalb Jahren bei den Eisernen in die MLS zu Real Salt Lake wechselt. Bei Fortuna fehlen Oliver Fink (Wadenverletzung) und die Langzeitverletzten Gökhan Gül, Tim Wiesner und Michael Rensing aus. WINTERTRANSFERS Union Berlin hat sich mit Marvin Friedrich vom FC Augsburg verstärkt. Der Innenverteidiger unterschrieb einen Vertrag bis 2021. DER TRAINER Jens-Keller-Nachfolger André Hofschneider (47) ist seit drei Jahrzehnten bei Union, vor seinem ersten Engagement als Chefcoach arbeitete er als A-JuniorenCoach der Köpenicker. STÄRKEN UND SCHWÄCHEN Die Berliner lassen bislang alles vermissen, was sie in der Hinrunde stark gemacht hatte, so zum Beispiel das schnelle Umschaltspiel und das Pressing, mit dem sie viele Tore erzielten. Sie wirken verunsichert, es fehlt sowohl auf dem Rasen als auch außerhalb des Platzes eine Führungspersönlichkeit.
Die Köpenicker haben eine sehr gute Offensivabteilung. Bis auf drei Ausnahmen ist es Union in jedem Spiel gelungen, mindestens ein Tor zu erzielen. 36 Treffer haben sie erzielt, nur zwei Teams waren erfolgreicher. Damit haben sie auch dreimal getroffen als Fortuna. Doch mit dem Toreschießen haperte es zuletzt. Hoffnung macht derzeit nur Stürmer Steven Skrzybski, der in Bielefeld bereits zum achten Mal traf und in seinen jüngsten drei Partien immer erfolgreich war. DER DIREKTE VERGLEICH Die Bilanz zwischen beiden Mannschaf- ten ist absolut ausgeglichen: In 25 Begegnungen seit Oktober 2000 (in der 2. Liga, 3. Liga und Regionalliga) gab es zehn Siege, fünf Remis und zehn Niederlagen bei 25:25 Toren. DAS HINSPIEL Im September setzten sich die Fortunen in einer packenden Auseinandersetzung mit 3:2 (1:0) gegen Union durch. Die Berliner hatten das Spiel zwischenzeitlich gedreht, doch in der dramatischen und fulminanten Schlussphase drehten der gerade eingewechselte Takashi Usami (84.) und Florian Neuhaus (90.) per Distanzschuss das Spiel abermals.