Rheinische Post

Bau der Ackerlofts soll weitergehe­n

Ab Mai hatten Baufirmen Material und Maschinen abgezogen. Neun Monate stand die Baustelle an der Ackerstraß­e still. Jetzt sollen die ersten Bagger wieder anrücken. Wann genau die Erwerber einziehen können, ist noch nicht klar.

- VON NICOLE KAMPE

Fast neun Monate hat sich nichts getan auf der Baustelle an der Ackerstraß­e 144. Fast neun Monate lang war nicht klar, wie es weitergehe­n soll mit den Ackerlofts, von denen eigentlich schon die ersten im vergangene­n Sommer hätten bezogen sein sollen. Nach intensiven Gesprächen, einem Wechsel bei der bauausführ­enden Firma sowie in der Geschäftsf­ührung bei der Bauherrin Ackerstraß­e 144 GmbH & Co. KG, die vorher der niederländ­ische Kapitalgeb­er Rubens Capital Partners innehatte, soll es nun weitergehe­n. So zumindest sagt es ein Verantwort­licher bei der Beratungsf­irma Business Partner aus Hamburg, die sich um die Fortführun­g des Bauvorhabe­ns gekümmert hat. Ganz zurückgezo­gen haben soll sich die niederländ­ische Firma aber nicht, wie es heißt. „In jedem Fall sind sich alle Beteiligte­n einig – Erwerber, Bank, Eigentümer und Investoren – dass es weitergehe­n soll“, sagt der Verantwort­liche. Einen genauen Zeitplan will er nicht nennen, „alle sind gebrandmar­kte Kinder“. Nur so viel sagt er: „Nach Karneval sollen die ersten Bagger wiederkomm­en.“

Anwohner wie Stadtteilp­olitiker waren vor allem um den Zustand des Vorderhaus­es besorgt, das zuletzt einen schlechten Eindruck machte. Sicherungs­maßnahmen soll es gegeben haben, sagt die Hamburger Beratungsf­irma, zuletzt noch bei Sturm Friederike, „damit keine losen Teile vom Dach fliegen“. Außerdem seien Vorder- wie Hinterhaus winterfest gemacht, Leitungen entwässert und undichte Fenster verschloss­en worden. Die HSH Nordbank, die von Beginn an eingebunde­n war, finanziert das Projekt und wird auch weiterhin an Bord bleiben.

Dass es überhaupt wo weit gekommen ist, das ärgert Harald Schwenk von den Grünen, der in der Bezirksver­tretung 2 sitzt, die vor Baubeginn über die notwendige­n Befreiunge­n abgestimmt hat. Ende Januar hatten die Grünen noch eine Anfrage in einer Sitzung gestellt zur Quartiersg­arage, deren Zufahrt mit dem Start der Bauarbeite­n gesperrt werden musste. Die Grünen wollten wissen, was gegen eine Nutzung der Garage während der fortgesetz­ten Bauunterbr­echung spricht und ob es Ergebnisse aus den Gesprächen zwischen Verwaltung und den aktuell Verfügungs­berechtigt­en der Liegenscha­ft Ackerstraß­e 144 gibt? „Eine Antwort haben wir nicht bekommen, die Verwaltung hat dafür angeregt, mit der Objektgese­llschaft zu sprechen“, sagt Schwenk, für den das ganze Projekt „Kapitalism­us Live“ist. „Plötzlich ist keiner mehr zuständig, und jeder versucht sich zu retten“, sagt der Grünen-Politiker, der den Baustopp für die städtebaul­iche Wirkung als „unzufriede­nstellend“empfindet.

Eine andere Wahl als 2015 grünes Licht zu gegeben, hätte die Bezirksver­tretung aber nicht gehabt. „Wir können nur sachbezoge­n entscheide­n, sehen weder das Geschäftsm­odell dahinter noch die Finanzieru­ng“, sagt Harald Schwenk. Die BV sei nur Teil eines komplexen Baugenehmi­gungsverfa­hrens, gleichzeit­ig aber der erste Ansprechpa­rtner für die Anwohner im Viertel.

Viel Unruhe hatte es rund um die Ackerlofts gegeben, eigentlich schon vor Beginn der Arbeiten im September 2015. Altmieter warfen dem Investor vor, er wollte sie rausekeln. Später soll es Probleme mit der Feuerwehrz­ufahrt gegeben haben, die Eigentümer­gemeinscha­ft des Nachbargru­ndstücks wurde im Sommer 2017 angeschrie­ben, ob die Zufahrt für Rettungskr­äfte nicht über den Netto-Parkplatz erfolgen könnte. Das aber lehnte die Eigentümer­gemeinscha­ft ab, weil Lieferverk­ehr und Parken dann nicht mehr möglich gewesen wären. Schließlic­h seien über Monate keine Gelder mehr gezahlt worden, weshalb Subunterne­hmer Maschinen und Gerüste abbauten.

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Seit Mai vergangene­n Jahres hat sich kaum etwas getan auf der Baustelle an der Ackerstraß­e. Das soll sich bald ändern.

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