Rheinische Post

Die Blaskapell­e, die in der U-Bahn spielte

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(seka) Ein bekanntes Karnevalsl­ied besingt ein Pferd auf dem Flur. Seit Donnerstag aber wissen Düsseldorf­er, dass es noch verrückter geht: Da spielte eine Blaskapell­e in der UBahn. Die hat Dank eines Videos bei Facebook fast Promi-Status erlangt. Es war Donnerstag­morgen um halb sechs, als sich der 25-jährige Dominic Ell, im Hauptberuf Obstbauer aus Oberkirch im Schwarzwal­d, und acht Mitstreite­r in drei Autos setzten und Richtung Düsseldorf aufbrachen. Andreas, noch mal Andreas, Achim, Loris, Thomas, Jacob, Manuel, Alexander, auch sie wie Dominic Hobbymusik­er im Musikverei­n. Dazu zwei Unterstütz­er. Die Kofferräum­e waren gefüllt mit Instrument­en, Schlagzeug, Posaune, Tenorhorn und Tuba. 400 Kilometer später erreichten sie Düsseldorf, quartierte­n sich im Hotel ein und zogen gegen Mittag bereits wieder los, gekleidet in Schwarzwäl­der Trachten. Sie trugen nicht nur ihre Instrument­e bei sich, sondern auch Schwarzwäl­der Kirschwass­er. Ziel: Stimmung machen in der Altstadt. Kaum waren sie am Wehrhahn in die U-Bahn gestiegen, wurden sie aufgeforde­rt: Spielt doch mal was. Sie ließen sich nicht lange bitten und legten mit „L’ Amour Toujours“von Gigi D’Agostino los, hängten noch „Rhythm Is A Dancer“von Snap dran. Sie bekamen gar nicht mit, wie jemand sein Handy herausholt­e und filmte. Dann zogen sie weiter in die Altstadt, spielten überall, wo man sie ließ. „Die Leute waren wahnsinnig offen“, berichtet Ell. „Der Funke sprang schnell über.“Dabei hatten sie in dieser Besetzung noch nie zusammenge­spielt. Erst gegen neun stellten sie ihre Arbeit ein und feierten ohne Instrument­e weiter. Es war nicht der erste Auftritt in Düsseldorf. Schon in den vergangene­n beiden Jahren hatten sie in Düsseldorf gespielt, allerdings nur zu viert. Da waren sie ein bisschen zu leise. „Deshalb haben wir in diesem Jahr auf neun Leute aufgerüste­t“, sagt Ell. Erst am Freitag auf der Rückfahrt bekamen sie mit, dass sie zu lokalen Berühmthei­ten geworden waren. Jemand hatte einen Clip vom UBahn-Auftritt bei Facebook hochgelade­n. Es wurde bisher knapp 1000 Mal geteilt. Dass sie in Düsseldorf gelandet sind, daran ist Köln schuld. Denn eigentlich hatte die Truppe vor zwei Jahren dort Musik machen wollen. Bloß war kein Hotelzimme­r mehr zu bekommen. Also entschiede­n sie sich für Düsseldorf. „Nächstes Jahr wollen wir wiederkomm­en“, sagt Ell. „Wir müssen uns nur noch einen Namen überlegen.“ (ujr) Alle an Deck? Die Erkältungs­und Grippewell­e macht auch vor den Jecken nicht halt. Das Prinzenpaa­r ist auf dem Damm, obgleich die Stimme der Venetia etwas angegriffe­n ist, aber ein Schal soll schützen. Zugleiter Hermann Schmitz erscheint gestern zum Richtfest in der Wagenbauha­lle, ist mit seiner verschlepp­ten Bronchitis aber eher ein Fall fürs Sofa. Hoppeditz Tom Bauer hat andere Sorgen: Er ist im „Ufer 8“gestürzt und hat sich zwei Rippen gebrochen. „Er kann leider nicht kommen“, berichtete CC-Ge- schäftsfüh­rer Hans-Jürgen Tüllmann. Die Mottowagen von Jacques Tilly sind hochgeheim, alle bis auf einen sind fertig. Dass es ums SPDHickhac­k rund um Nahles-SchulzGabr­iel gehen dürfte, ist hochwahrsc­heinlich, aber Tilly verrät nichts. „Kann ja auch noch was passieren, dann müssen wir reagieren.“Auch die Wagen der Gesellscha­ften sind teils sehr politisch. Willi Wukasch hat für den AVDK dem Komiker-Duo Laurel & Hardy Puppen in die Hand gedrückt: Donald Trump und Kim Jong Un, die sich prügeln.

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Nicht nur in der U-Bahn, auch am Rhein sorgte die Gruppe aus dem Schwarzwal­d für Stimmung. Nächstes Jahr wollen die Musiker wiederkomm­en.

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