Rheinische Post

Hallo Taxi, Dankeschön

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So ein Rosenmonta­g kann ganz schön lang werden. Da ist es dann super, wenn frau am späten Abend aus der Friedrichs­tädter Kneipe kommt und gewisserma­ßen direkt vor sich ein gelbes Taxilicht entdeckt. Ein Zeichen, dachten wir, nun doch nicht allein durch die Dunkelheit nach Oberbilk zu laufen. Den Taxifahrer, der gerade seinen Kofferraum aufräumte, haben wir freundlich gefragt, ob er frei sei. Klar, hat er gesagt und auf sein gelbes Licht gezeigt. Wo wir hin wollen, hat er gefragt, und als wir es ihm sagten, war’s mit der Nettigkeit vorbei. „Das können Sie laufen, das sind nur zwei Minuten“, sagte er und verschwand wieder in seinem Kofferraum.

Wir sind sprachlos die Viertelstu­nde durch die eisige Nacht gelaufen, und hätten uns fast einen Räuber in den Weg gewünscht, um dem Taxifahrer ein schlechtes Gewissen zu machen. Zum Glück kam keiner. Unser Bedarf an unschönen Begegnunge­n war ehrlich gesagt auch schon gedeckt. sg

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