Düsseldorferin bloggt über Musicals
Es wird immer wieder unterschätzt, wie facettenreich Musicals sind“, erzählt Miriam Sagolla. Denn ob Rock, Pop oder Klassik: für jede Musikrichtung gibt es Shows, die mit der eigenen Lieblingsmusik arbeiten. Sie hat schon viele davon gesehen und berichtet inzwischen seit zwei Jahren über ihre Erfahrungen bei Musicalbesuchen auf ihrem eigenen Blog „Musical Lifestyle“(musical-lifestyle.de). Schon lange bevor sie anfing, über ihr Lieblingsthema zu bloggen, waren Musicals ein fester Bestandteil ihres Lebens. Sobald sie im „theaterfähigen“Alter war, nahmen ihre Patentante und ihre Mutter sie mit in Shows. Und da diese nicht immer direkt vor der Haustür in Düsseldorf stattfinden, fährt sie dafür auch gerne mal durch ganz Deutschland. „Ich habe wahnsinniges Glück, dass ich immer jemanden habe, der diese verrückten Reisen mitmacht“, sagt Sogolla. Dann entstand dann die Idee für ihren Blog: Während viele Seiten sich mit Themen wie Mode und Beauty beschäftigten, wollte sie lieber einen Musicalblog verfolgen, fand aber keinen, der ihr wirklich gefiel. Nach ihrem Bachelorabschluss legte sie dann los: „Aber ich dachte mir: Wenn du es machst, dann mach es richtig“. Sie sei selbst erstaunt gewesen, wie gut ihre Arbeit von Fans und Produktionsfirmen angenommen worden sei. Inzwischen bloggt sie über Musicals und Konzerte im ganzen deutschsprachigen Raum, für die sie stets unterwegs ist. Und wenn mal kein Konzert ansteht, gibt sie Do-it-yourself-Tipps wie Ohrringe basteln oder Untersetzer im Stil des Lieblingsmusicals herstellen. Aber der Kern ihres Blogsbleiben ihre Berichte über Musicals. Viele Produktionen, große und auch kleine hat sie besucht und ihre Meinung festgehalten – die ist manchmal auch kritisch. Dass die Kritik nicht von all ihren Lesern geteilt wird, ist ihr klar: „Musicals sind etwas sehr Emotionales und Individuelles, meine Meinung ist natürlich nicht die einzig richtige. Durch die Kommentare kommt man gut miteinander ins Gespräch.“Ihre Fans nimmt sie auch über Instagram mit: Etwa 2500 Follower bekommen so Blicke hinter die Kulissen. Manchmal wird sie auch im Theater von Lesern angesprochen. Und inzwischen gibt es auch andere Blogger, die sie bei Terminen trifft: „Während die Beauty-Branche überquillt, wächst die Musical-Szene gerade heran. Deswegen sehen wir uns auch nicht als Konkurrenz“, sagt die 25-jährige. Das Bloggen hat ihr vieles ermöglicht: Vor kurzem dufte sie Pia Douwes und Udo Kröger interviewen. „Das war sehr beeindruckend, diese Künstler haben das deutsche Musical so stark geprägt wie es vermutlich kein anderer mehr wird“, erzählt die Studentin. Die nächste Herausforderung: Nach ihrem Masterabschluss in diesem Jahr wird sie ins Berufsleben einsteigen. „Da kann ich dann natürlich nicht einfach mal die Arbeit ausfallen lassen, weil der neue Graf von „Tanz der Vampire“vorgestellt wird.“Aber auch wenn sich ihr Alltag verändert – ihren Blog wird Miriam Sagolla weiterführen. Julia Rieger (bpa) Der Oberbilker Zeichner Jami alias Jan Michaelis wählte für seine politische Karikatur „Kinostart“das Cinema in der Schneider-WibbelGasse 5 als Kulisse. Diese Arbeit samt Filmkunstkino ist nun im Rahmen der Ausstellung „Rückblende 2017“in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin zu sehen. Zum 34. Mal richtet der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) diese Veranstaltung nun schon aus. Der Karikaturist Jami ist Mitglied der Cartoonlobby und nimmt an den Tagungen er Rheinischen Humorverwaltung in Düsseldorf teil. „Jetzt in der Rückblende vertreten zu sein, ist für mich sagenhaft“, sagt Michaelis er. Nach dem 21. Februar zieht die Schau weiter. Sie ist dann in Brüssel, Mainz. Koblenz, Neustadt, Leipzig und zuletzt in Trier zu sehen. Das „Cinema“ist als Düsseldorfer-Motiv immer dabei. Die Karikatur zeigt das Kino mit den angeschlagenen Filmtiteln „Fifty Shades of Grey 2“und „Fifty States of Trump“. Ein Passant sagt darauf bezogen: „Ich weiß nicht, welcher Film erniedrigender ist.“