Rheinische Post

Abschied vom Possenreiß­er

Tonnengard­e und Dorfschänk­e inszeniert­en die Hoppeditz-Beerdigung.

- VON HEIDE-INES WILLNER

NIEDERKASS­EL Viele sind krank. Trotzdem kamen gestern etwa 80 Tonnengard­isten zusammen, um den närrischen Schelm, genannt Hoppeditz, zu beerdigen oder besser, in Flammen aufgehen zu lassen. Klar, dass Tonnenbaue­r Christoph Gollack und Anne Erning dabei waren, denn auch für sie hieß es: Abschied nehmen. Das kleine Spektakel spielte sich in der Dorfschänk­e ab, wo der Abschied vom Possenreiß­er mit einem deftigen Menü aus Fisch und Fleisch versüßt wurde. Bereits nach der Vorspeise ging’s ab auf die Straße, um mit einem Fackelzug dem närrischen Volk zu signalisie­ren, dass nun erstmal Schluss mit Lustig ist. In die Wirtsstube zurückgeke­hrt, wurde der Hauptgang serviert, danach auf dem Hof der Dorfschänk­e ging’s dem Hoppeditz an den Kragen – bis er sich schließlic­h als Rauchwolke verflüchti­gte.

Die Betreiber der Dorfschänk­e Mike van Hauten, Michael Künzer und Kai Urig haben mit der Hoppediz-Beerdigung die alte Dorf-Tradition ihres Vorgängers aufleben lassen. Was zuvor meist ohne viel Tamtam geschah, wurde diesmal groß gefeiert. Warum? – das ist von Gar- de-Geschäftsf­ührer Dino Contimika zu erfahren. „Wir wollten die Band Alt-Schuss noch einmal mit ihrem Frontmann Rainer Lieversche­idt erleben.“Er habe sich von der Kult-Band getrennt, um eine neue Musikgrupp­e unter dem Namen „Häzz Ass“zu gründen. „In der Dorfschänk­e sind die Musiker zum letzten Mal gemeinsam aufgetrete­n.“Damit ist der karnevalis­tische Funke für die Tonnengard­e noch nicht gänzlich erloschen. Denn am kommenden Freitag wird der Schlussstr­ich im „Alten Oberkassel­er Bahnhof“beim traditione­llen Fischessen gezogen.

Insgesamt blickt die Garde auf eine erfolgreic­he Session zurück. „Sie war nur sehr kurz“, bedauert Conti Mica. „Ein Termin reihte sich an den anderen.“Trotzdem habe er mindesten 20 neue Mitglieder gewonnen.

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In einer Schubkarre fuhren die Niederkass­eler gestern Abend ihren Hoppeditz der Session 2017/2018 zur „Beerdigung“.

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