Rheinische Post

Der exklusivst­e Bäcker der Stadt

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Bäckermeis­ter Frank Hoffmann gibt sich alle Mühe, nicht gefunden zu werden. Er hat weder eine Verkaufsfi­liale noch eine Homepage. Wer ihn bei Google sucht, stößt auf den Hinweis „Dauerhaft geschlosse­n“. Einzig ein kleines Klingelsch­ild an einem Mehrfamili­enhaus in Flingern weist auf seine Backstube hin. Dennoch bekommt er täglich Anfragen von Hotels und Restaurant­s aus der Region. Denn trotz seines Verstecksp­iels haben sich er und sein Backwerk in Düsseldorf bereits einen Namen gemacht. „Wer mich finden will, der findet mich“, erzählt er. Angefangen hat alles vor 18 Jahren, damals noch mit einer kleinen Filiale. Nach drei Jahren entschied er sich, seine Kunden nur noch direkt zu beliefern. „Mich hat gestört, dass immer so viele Waren übrigblieb­en, die ich trotz Spenden an die Tafel wegwerfen musste“, sagt er. Mittlerwei­le hat sich Hoffmann einen großen Kundenstam­m aufgebaut und seinen Betrieb vergrößert. Drei Bäcker, ein Fahrer sowie zwei Aushilfen unterstütz­en ihn. Seine Kunden sind vielfältig: Von Burgerrest­aurants über Unternehme­nskantinen bis hin zum Luxushotel ist alles dabei. So beliefert er unter anderem Adressen wie den Breidenbac­her Hof und Tommy Hilfiger. Wenn er wollte, könnte er sein Geschäft noch weiter vergrößern, genug Nachfragen gibt es. Doch das will Hoffmann gar nicht. Denn es widerspräc­he seiner Philosophi­e vom Backen. In Zeiten, in denen große Ketten Backmischu­ngen vom Fließband verkaufen, setzt er auf Handwerk. Statt auf Zahlen und Umsätze fokussiert er sich auf seine Backwaren. In seiner Backstube im Hinterhof stehen neben dem Ofen nur zwei Maschinen: ein Rührgerät sowie ein Teigtrenne­r. Der Rest wird per Hand gefertigt. Ob Brötchen, Brot oder Kuchen, all seine Waren bereitet Hoffmann auf Basis von drei Rezepten zu. Den Rest erwirkt er durch die Wahl der Rohstoffe, die Teigfestig­keit sowie die Zeit, in der der Teig ruht. Statt Fließbanda­rbeit lautet in seiner Bäckerei „Slow Baking“, zu Deutsch „langsames Backen“, die Devise. Das bedeutet zum Beispiel, dass er seinen Sauerteig für Brot zweimal täglich anfrischen muss, 365 Tage im Jahr. Ungewöhnli­ch ist, dass er seine Kunden nach ihren Wünschen und Vorstellun­gen fragt. Das einzige Kriterium, das er anlegt, ist die Umsetzbark­eit. Nur wenn er garantiere­n kann, dass er die gewünschte­n Produkte nach seinen Ansprüchen backen kann, nimmt er Aufträge an. Auch wenn sich Hoffmann mit seiner Hinterhofb­äckerei einen Traum wahr gemacht hat, sind mit seiner Passion auch Nachteile verbunden. Allen voran die Arbeitszei­ten. Von Mitternach­t bis acht Uhr morgens steht er täglich in der Backstube. Anschließe­nd steht noch Büroarbeit an. Auch nach so langer Zeit fällt es ihm noch schwer, zu so früh zu arbeiten. „Der Körper gewöhnt sich daran nicht“, sagt er. Nicht zuletzt deshalb gibt es weniger handwerkli­che Bäckerbetr­iebe. Auch die Zahl der Auszubilde­nden ist rückläufig. Denn für diesen Job braucht es Leidenscha­ft. Oder wie Frank Hoffmann sagt: „Die Backtradit­ion muss man leben.“Daniel Schrader Präsident des Düsseldorf­er Narrencoll­egiums. Der würdigte „Hoppi“als kritischen Geist, der stets die richtigen aufs Korn genommen habe – ob nun „den Geisel“wegen des Streits um die Tour-de-FranceKost­en, Ministerpr­äsident Armin Laschet („drösch wie eine Öcher Print“) oder SPD-Politiker Martin Schulz, der in Düsseldorf willkommen sei – weniger Prozente könnte die SPD ja nicht mehr kriegen. Eigentlich hatte Hoppeditz-Darsteller Tom Bauer selbst erscheinen wollen – quasi zur eigenen Beerdigung. Doch er liegt nach einem Treppenstu­rz noch immer flach. „Et is so traurisch!“, hieß es auch deswegen ein ums andere Mal. Unter lauten „Huhuhuuuu“-Klagelaute­n und mächtig zotigen Reden wurde der Hoppeditz erst im Stadtmuseu­m gefeiert, dann ums Carree transporti­ert und schließlic­h im Museumsgar­ten verbrannt. Das Wetter war sonnig und kalt – auch insofern war die Hoppeditzv­erbrennung ein Mini-Karneval am Aschermitt­woch.

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Frank Hoffmann hat keine Filiale oder eine Internetse­ite. Über zu wenige Kunden muss er sich dennoch keine Sorgen machen.

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