Rheinische Post

Batshuayi rettet BVB den Abend

Borussia Dortmund gewinnt in der Europa League 3:2 gegen Atalanta Bergamo, doch die beiden Gegentreff­er schmerzen mit Blick aufs Rückspiel sehr.

- VON JESSICA BALLEER

DORTMUND Da reisen die Italiener extra her, um sich in Dortmund eine Klatsche abzuholen. So jedenfalls lästerten einige BVB-Fans gestern Abend auf dem Weg ins Westfalens­tadion. Vor dem Spiel noch herrschte Vorfreude auf die Europa League. Nachdem sich der BVB sang- und klanglos aus der Champions League verabschie­det hat und im DFB-Pokal ausgeschie­den ist, träumt man nun vom Titel – im letzten Wettbewerb, in dem SchwarzGel­b noch vertreten ist. Noch. Denn Atalanta Bergamo hat dem FußballBun­desligiste­n die Laune durch zwei Auswärtsto­re mächtig vermiest. Wenigstens rettete ChelseaLei­hgabe Michy Batshuayi den Fans mit einem Doppelpack zum späten 3:2-Sieg des BVB den Abend.

Wer in den Reihen von Bergamo nach Robin Gosens (23) suchte, tat dies zunächst vergeblich. Der gebürtige Emmericher musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. „Momentan ist Leonardo Spinazzola einfach besser“, erklärte ein italienisc­her Journalist. „Gosens ist engagiert, aber die Leistung reicht noch nicht.“Eine Bewertung, die auf Bergamos Team insgesamt nicht zutraf. Der Underdog überzeugte in einem Spiel mit zwei völlig unterschie­dlichen Halbzeiten.

Der BVB legte stark los. Coach Peter Stöger hatte für Kagawa und Zugang Manuel Akanji, der internatio- nal nicht spielberec­htigt ist, Sokratis und Castro in die Startelf berufen. Marco Reus führte den BVB als Kapitän aufs Feld. Doch offensiv zog ein anderer die Strippen: Weltmeiste­r André Schürrle.

In der sechsten Spielminut­e leitete er den ersten gefährlich­en Konter ein. Schürrle passte zu Reus. Dessen Flachschus­s flatterte haarscharf am Pfosten vorbei. Wenig später spielte erneut Schürrle gefährlich in den Strafraum. Diesmal vergab Batshuayi. Mit jeder Minute erhöhte der BVB den Druck. Erst touchierte ein Schuss von Schürrle den Außenpfost­en (17.), dann war Gästekeepe­r Berisha zur Stelle, als Batsuhayi abzog. Es hagelte Chancen, weil Berga- mo für einen italienisc­hen Klub in der Defensive ungewöhnli­ch fehleranfä­llig war. Nachdem nahezu alle Angriffe über ihn liefen, war es dann Schürrle, der das 1:0 erzielte.

Der Wettstreit auf Augenhöhe fand zunächst nur abseits des Rasens statt: Denn die Südtribüne hatte Mühe, gegen ohrenbetäu­bend laute Atalanta-Anhänger die Gesangshoh­eit zu behalten. Das gelang zunächst. Doch nach der Pause kippten die Verhältnis­se – auch auf dem Feld. Mit einem Doppelschl­ag drehte Bergamo das Spiel. Stürmer Ilicic schockte den BVB zweimal und ließ Verteidige­r Toljan schlecht aussehen. Immerhin gelang Batshuayi durch einen beherzten Schuss noch das 2:2 und in der Nachspielz­eit gar der Siegtreffe­r.

Und Gosens? Der durfte noch kurz ran und erlebte die Gegentore aus nächster Nähe. Kommende Woche gastiert der BVB zum Rückspiel – und wird sich den Achtelfina­leinzug hart erarbeiten müssen.

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Wieder Doppelpack für die Dortmunder: Michy Batshuayi.

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