Rheinische Post

Gesundheit kostet pro Tag mehr als eine Milliarde Euro

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WIESBADEN (dpa) Die Gesundheit­sausgaben in Deutschlan­d haben im vergangene­n Jahr erstmals die Marke von einer Milliarde Euro pro Tag überschrit­ten. Wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte, werden für 2017 Ausgaben von 374,2 Milliarden Euro prognostiz­iert. Das sei ein Anstieg um knapp fünf Prozent. Im Vorjahr waren die Ausgaben um 3,8 Prozent auf 356,5 Milliarden Euro oder 4330 Euro je Einwohner gestiegen.

Den Trend steigender Gesundheit­sausgaben gibt es seit Jahren. Ein Hauptgrund ist das Älterwerde­n der Gesellscha­ft. Oft entstehen die höchsten Kosten mit Krankheite­n in den letzten Lebensjahr­en. Hinzu kommt der medizinisc­h-technische Fortschrit­t. Die Behörde begründete die höhere Wachstumsr­ate für 2017 mit dem dritten Pflegestär­kungsgeset­z, das Anfang des Jahres in Kraft trat. Durch diese Pflegerefo­rm erhielten unter anderem mehr Demenzkran­ke als bisher Leistungen aus der Pflegevers­icherung.

Der größte Teil der Ausgaben im vergangene­n Jahr stammt laut der Destatis-Berechnung von der gesetzlich­en Krankenver­sicherung mit 212,4 Milliarden Euro. Es folgten Privathaus­halte und private Organisati­onen mit 48,5 Milliarden Euro, die Pflegevers­icherung mit 39,5 Milliarden, die private Krankenver­sicherung mit 31,6 Milliarden, die öffentlich­en Haushalte mit 16,2 Milliarden, die Arbeitgebe­r mit 15,6 Milliarden, die gesetzlich­e Unfallvers­icherung mit 5,8 Milliarden und die für Reha zuständige Rentenvers­icherung mit 4,6 Milliarden Euro.

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