Rheinische Post

ZDF findet keine neuen Hinweise im Fall Wedel

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MAINZ (dpa) Das ZDF hat nach eigenen Angaben keine neuen Hinweise zu möglichen sexuellen Übergriffe­n von Regisseur Dieter Wedel (75). Eine interne Untersuchu­ng der Auftragspr­oduktionen, an denen Wedel als Autor und Regisseur beteiligt war, sei vorläufig abgeschlos­sen worden, erklärte der Sender gestern in Mainz. Dafür seien die noch vorhandene­n Unterlagen in den Archiven geprüft und Gespräche mit Mitarbeite­rn geführt worden. Ein Teil der Akten war aber nicht mehr vorhanden. Wedel hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewi­esen.

Er hatte für das ZDF bei den Mehrteiler­n „Der große Bellheim“(1993), „Der Schattenma­nn“(1996) und „Die Affäre Semmeling“(2002) Regie geführt. In Bezug auf diese Produktion­en hätten über die bereits veröffentl­ichten Vorwürfe hinaus keine neuen Erkenntnis­se gewonnen werden können, teilte das ZDF mit. Die Schauspiel­erin Brigitte Karner etwa berichtete in der „Süddeutsch­en Zeitung“, dass Wedel sie am Set von „Der große Bellheim“schikanier­t habe, weil sie nicht auf seine Avancen eingestieg­en sei.

Mehrere Frauen werfen dem Regisseur vor, sie während der gemeinsame­n Arbeit sexuell belästigt oder sogar vergewalti­gt zu haben. Das ZDF erklärte, eine Schauspiel­erin habe sich nach den Veröffentl­ichungen direkt an das ZDF gewandt, wolle aber anonym bleiben. „Sollten Hinweise eingehen, werden diese umfassend untersucht“, erklärte der Sender.

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