Rheinische Post

Zeitzeugen zu Besuch in Düsseldorf

Oberbürger­meister Thomas Geisel empfing fünf Überlebend­e des Holocausts und ihre Angehörige­n.

- VON LAURA KURTZ

Fünf Holocaust-Überlebend­e sind gestern von Oberbürger­meister Thomas Geisel empfangen worden. Der Verein „Brücke Düsseldorf– Haifa“hatte sie mit ihren Enkeln im Rahmen des Projekts „Überleben und Zukunft“nach Düsseldorf eingeladen, auch, um im Zeitzeugen- Café der Awo in Eller mit Jugendlich­en zu reden.

„Darüber zu sprechen, fühlt sich mittlerwei­le ganz normal an“, sagte Jakov Zellkovich, einer der Zeitzeugen. Trotzdem beschäftig­e ihn die Erinnerung, manchmal werde er nervös. Er spreche auch in Israel öffentlich über den Holocaust, zum Beispiel an Schulen. Offene Gespräche seien wichtig, um die Erinnerung an den Holocaust an nachfolgen­de Generation­en weiterzuge­ben. In seiner Heimatstad­t Karmiel ist er Vorsitzend­er einer Organisati­on Überlebend­er. Doch Zeitzeugen wie ihn gibt es immer weniger.

Zum Jubiläum der Städtepart­nerschaft mit Haifa, die seit 30 Jahren besteht, kam die Delegation im Rahmen einer Projektwoc­he nach Düsseldorf. Ursprüngli­ch waren acht Zeitzeugen eingeladen, gesundheit­sbedingt konnten jedoch nur fünf nach Deutschlan­d kommen. Der Besuch stand auch im Zusammenha­ng mit dem Gebetstag „NRW für Israel“sowie dem 70. Geburtstag des modernen Staats Israel.

Geisel, Mitglied der 2015 in Amerika gegründete­n Initiative „Oberbürger­meister gegen Antisemiti­smus“, betonte das Engagement der Stadt für Toleranz und Weltoffenh­eit. Auch der erste jüdische Rosenmonta­gswagen seit 80 Jahren sei ein Symbol gegen Antisemiti­smus. Den Verein nannte Geisel eine „Säule der Freundscha­ft“zwischen Düsseldorf und Haifa.

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Rathaus-Chef Thomas Geisel (r.) im Gespräch mit Ruth Wekstein, Gita Koifman, Jakov Zellkovich und Rachel Klüger (v.l.) aus Israel

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