Rheinische Post

Mehr zusammen lachen

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O, wie war das schön, o, wie war das schön, sowas hat man lange nicht geseh’n, so schön, so schön...“Ja klar, Karneval ist vorbei. An Aschermitt­woch hat die Passions- und Fastenzeit begonnen. Aber mancher Wagen vom Rosenmonta­gszug wird noch lange in Erinnerung bleiben. Etwa der der jüdischen Gemeinde zu Heinrich Heine, dem berühmten Düsseldorf­er mit jüdischen Wurzeln.

Nachdem im letzten Jahr das Evangelisc­he Düsseldorf mit einem Wagen im Zoch das Reformatio­nsjubiläum gefeiert hat, hat sich in diesem Jahr die jüdische Gemeinde beteiligt und gleich noch den Vorsitzend­en des Vereins der Muslime in Düsseldorf mitgenomme­n.

Karneval ist eigentlich eine urkatholis­che Angelegenh­eit. Martin Luther hat einstmals dagegen gewettert. Und so hat sich mancher gewundert, dass die Evangelisc­hen an Rosenmonta­g mitgemacht haben. Denn kaum einer weiß, dass sogar das Kölner Dreigestir­n oftmals auch aus Evangelisc­hen besteht und vielerorts Evangelisc­he in die Bütt gehen, sogar Pfarrer. Was für ein schönes Zeichen dafür, wie weit wir im ökumenisch­en Miteinande­r längst sind.

Und jetzt haben gar die beiden anderen monotheist­ischen Religionen den Karneval entdeckt. Damit haben sie medial höchste Aufmerksam­keit bekommen. Zu recht. Was für ein wichtiges Zeichen dafür, dass alle drei Religionen in Düsseldorf an einem Strang ziehen und sich in das gesellscha­ftliche Leben einbringen und es mitgestalt­en möchten. Immerhin gibt es eine jüdische Grundschul­e und neuerdings auch ein jüdisches Gymnasium und in Eller eine erste muslimisch­e Kita. Weiter so, kann man da nur sagen.

In Zeiten, in denen Religionen durch Fanatiker und gewaltbere­ite Extremiste­n per se in Verruf geraten, sind solche symbolisch­en Zeichen für das, wofür sie stehen, umso wichtiger. Neben Helau wurde auch Shalom gerufen. Das meint Frieden und eigentlich noch viel mehr: rundum gelingende­s Miteinande­r für alle Menschen, und für die Tiere und die gesamte Schöpfung. Das soll es nach Gottes Willen geben.

Wer zusammen lachen kann, der kann auch friedlich und gut miteinande­r leben. Der kann auch manche Probleme meistern, die das Zusammenle­ben mit sich bringt. Dazu dient Religion, sonst macht

sie etwas falsch.

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