Rheinische Post

Zwei Beine und zwölf Pfoten auf Pilgerreis­e

Alice Schmitz ist mit ihren drei Weimaraner­n vier Wochen lang durch Südengland gewandert.

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PEMPELFORT (mjo) Guy vom Schlosstur­m, Arnold zu Karow und Emil von Wilhelm schlafen schon, als Alice Schmitz beginnt, aus ihrem Reisetageb­uch „Ich bin dann mal Wau“vorzulesen. Natürlich kommt von den Besuchern „Im Zogel“schnell die Frage, wo denn ihre drei Weimaraner-Rüden sind, ohne die die selbst ernannte Dogologin aus Düsseldorf ihre Pilgerreis­e nach Südengland niemals unternomme­n hätte. „Um diese Zeit herrscht für meine drei Hunde Stallruhe“, antwortet die Hunde-Expertin, die seit mehr als 20 Jahren Hunde besitzt.

„Dieses Wissen möchte ich anderen Hundebesit­zern weitergebe­n“, beschreibt sie ihren Weg zur Dogologin, Im übrigen eine Berufsbeze­ichnung, die in ihrer Phantasie entstanden ist. „Erfahrunge­n sammeln über das eigene Ich und über das der vierbeinig­en Freunde der Menschen“ist dann auch Grund ihres jüngsten Projekts gewesen, bei dem sie eine vierwöchig­e Wander- reise mit ihren Hunden von Stonehenge nach Land’s End in Cornwall/ England unternahm. Schmitz betont, dass „Pilgern“keine religiöse Bedeutung für sie hat. Sie wollte sich vielmehr auf das Wesentlich­e konzentrie­ren. „Pilgern in meinem Sinne kann man überall.“

Vier Wochen lang ist das Quartett in Tagesetapp­en von 15 bis 25 Kilometer quer durch die englische Provinz gewandert. Aus der Tierrettun­g hat Schmitz ihre drei Hunde mit den absonderli­chen Namen aufgenomme­n. Nachts ruhte man dort, wo es sich ergab, mal in einem Schäferwa- gen, mal in einer Scheune. Das Nötigste nahm die Düsseldorf­erin mit. „Hundefutte­r war genügend im Gepäck“, sagt sie und erzählt, dass sie auch etwas aus England mitgebrach­t hat. Eine Idee nämlich, ein Buch will die Dogologin aus ihrem Tagebuch machen.

Ein skurriles Ereignis, das Alice Schmitz darin unbedingt erzählen muss, verrät sie dem Publikum im Zogel schon vorab: „Einmal stießen wir auf eine Ansammlung von Zelten, in denen merkwürdig aussehende Menschen waren. Es gab eine Art Häuptling mit Namen Steve, der mich aufklärte, dass hier ein Druiden-Treffen stattfände.“Und von ihrer Bindung an die drei besten Freunde will sie schreiben, die enger geworden ist. Die Hunde-Liebhaberi­n erklärt das so: „Es sind die ohne Schuhe, die uns überall hin folgen. Es sind die ohne Geld, die uns alles geben, was unbezahlba­r ist.“

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Die selbst ernannte Dogologin Alice Schmitz hat von ihrer Pilgerreis­e mit ihren drei Hunden im Zogel berichtet.

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