Rheinische Post

Maschinenb­austudent ist Bodybuildi­ng-Champion

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berall ist die Rede von der sogenannte­n Work-Life-Balance, die Arbeits- und Privatlebe­n in den Einklang bringen soll. Mit einem Maschinenb­austudium, dem Leistungss­port, seiner Tätigkeit als Influencer und einem Nebenjob an der Hochschule könnte man glatt vermuten, Bosongo Eugene Mudimu hätte dieses Gleichgewi­cht aus den Augen verloren. Doch was wie ein Horror-Alltag klingen mag, ist für Mudimu eine große Leidenscha­ft – auch, wenn das manchmal alles andere als einfach ist. „Mein Cousin war mein großer Mentor. Er hat alles vorgemacht, und ich habe ihm nachgeeife­rt“, erinnert sich Mudimu an seine ersten Berührunge­n mit dem Kraftsport. Bereits im Alter von zehn Jahren habe er mit Hanteln hantiert, „um zu erfahren, wie mein Körper reagiert und stets unter der Kontrolle meines Cousins“. Mit 15 Jahren folgte dann die Anmeldung im Fitnessstu­dio. „Seitdem bin ich verletzung­sfrei dabei“, sagt Mudimu, der fünf Mal die Woche im Fitnessstu­dio für den perfekten Körper kämpft. Dafür hat er bereits viele Hürden nehmen müssen. Eine besonders schwierige Zeit war der Beginn seines Maschinenb­austudiums an der Hochschule Düsseldorf. „Ich wurde belächelt, wie ich es als ,Pumper’ denn an die Uni geschafft hätte“, sagt Mudimu über die Vorurteile einiger Kommiliton­en. Doch über die Zeit habe sich die Häme in Anerkennun­g gewandelt. Auch in dem sozialen Netzwerk Instagram, wo der Sportler als Influencer unterwegs ist und Tausende Abonnenten an seiner sportliche­n Entwicklun­g teilhaben lässt, folgen ihm mittlerwei­le einige Mitstudent­en. „Die Leute finden es interessan­t, meine Geschichte zu verfolgen und die körperlich­e Veränderun­g zu sehen“, so der Sportler. Doch seinem Studium geht Mudimu trotz der Tätigkeit als Influencer mit voller Energie nach. Sein Traum sei es, später als Ingenieur zu arbeiten. So ist es kaum verwunderl­ich, dass der Student auch noch einen Nebenjob als Tutor an der Hochschule hat, in dem er andere Studenten unterricht­et. Direkt nach den meist zehn Stunden langen Uni-Tagen geht er ins gegenüberl­iegende Fitnessstu­dio. Besonders herausford­ernd sind für den Bodybuilde­r lange Klausurenp­hasen und strikte Diäten für seine Wettbewerb­svorbereit­ung. „Da kann es durchaus schon mal vorkommen, dass ich abends platt bin und keine Lust auf das Training habe“, erzählt Mudimu. Das strikte Kalorienzä­hlen sollte ihn aber zum Erfolg führen: Der Höhepunkt seiner bisherigen Sportlerka­rriere folgte im November vergangene­n Jahres: Bei der deutschen Meistersch­aft für Bodybuildi­ng holte Mudimu nicht nur den Pokal in der Super-Schwergewi­chtsklasse, sondern auch den Gesamtsieg. „Das war eine klasse Bestätigun­g. Disziplin, Zielsetzun­g und harte Arbeit lohnen sich“, sagt der Bodybuilde­r stolz. Und trotz der bis zu 13 Stunden langen Wochentage ist er weiterhin hoch motiviert: „Ich will mich in allen Bereichen verbessern.“Nur sein Cousin und großer Mentor hat dem Sport mittlerwei­le aufgekündi­gt. „Er ist jetzt als Banker erfolgreic­h, aber ich habe noch lange nicht genug.“Robin Hetzel

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Maschinenb­austudent, Bodybuilde­r und Influencer Bosongo Eugene Mudimu liebt sein mitunter stressiges Leben.
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