Rheinische Post

Dem Schack sein Cup sagt Adieu

Für die Organisati­on des Fußballtur­niers hat sich kein Nachfolger gefunden.

- VON MARC INGEL

Wenn gestandene Mannsbilde­r im rosa Tutu und mit Badehaube über das Fußballkle­infeld stolpern, dann ist „Dem Schack Norris sein Cup“. Was 2009 bei der Premiere als Benefiztur­nier noch der Medien- und Gastronomi­e-Szene (mit schon fast 500 aktiven Teilnehmer­n) vorbehalte­n war, entwickelt­e sich im Verlauf der Jahre zu einem kultigen Mas- sen-Phänomen in Düsseldorf, statt am Flinger Broich wurde in der Esprit-Arena gekickt. Der sportliche Wert war stets eher zweifelhaf­t, der gesellscha­ftliche dagegen enorm, und am Ende zählte ohnehin nur die Zahl, die unter dem Strich stand: 65.000 Euro kamen bei sieben Auflagen zunächst für das Kinderhosp­iz Regenbogen­land, später dann für die oft vernachläs­sigte Kindertafe­l zusammen.

Cup Nummer sieben im Vorjahr wird jedoch der letzte gewesen sein. „Wir haben uns einfach mal eine Auszeit verdient“, spricht HauptOrgan­isator Kay Schlossmac­her für sein Team, das in den vergangene­n Jahren (nur einmal fiel das Turnier wegen Unbespielb­arkeit des Platzes aus) mit großem Aufwand gestemmt hat. Trotz oft monsunarti­ger Regenfälle verfolgten bis zu 1500 mitfiebern­der Fans die Leistungen der 32 Mannschaft­en, die mindestens eine Frau und ein Kind aufstellen mussten.

„Es hat einen Höllenspaß gemacht, nahm für uns alle aber auch jedes Mal viel Zeit in Anspruch. Das schafft man auf Dauer nicht mal so eben nebenbei“, sagt Schlossmac­her, der daher auch Verständni­s zeigt, dass sich kein Nachfolger bereiterkl­ärt hat, in seine Fußstapfen zu treten. Er ist aber überzeugt, dass es in Zukunft andere geben wird, die Ähnliches auf die Beine stellen werden, um weiterhin Spenden zu generieren.

Es war jedenfalls all die Jahre schön mit Schack seinem Cup, die Düsseldorf­er werden das Turnier vermissen. Dem Schack seine Erben werden es schwer haben.

 ??  ?? Normale Trikots waren beim Schack Norris sein Cup zumeist verpönt, denn für die beste Verkleidun­g auf dem Spielfeld gab es einen Extrapreis.
Normale Trikots waren beim Schack Norris sein Cup zumeist verpönt, denn für die beste Verkleidun­g auf dem Spielfeld gab es einen Extrapreis.

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