Polizei klärt Raubserie auf
Ein 41-Jähriger hat neun Taten gestanden. Die Polizei hält seine Beteiligung an weiteren sechs Überfällen für möglich.
Neun Taten hat ein 41-Jähriger aus Eller gestanden, die Polizei hält seine Beteiligung an weiteren sechs Raubüberfällen in den vergangenen vier Monaten für möglich. Seit dem Wochenende sitzt der Mann, der nach Polizeiangaben Kokain konsumierte und verschuldet war, in Untersuchungshaft. Die Ermittlungskommission (EK) Messer konnte ihn jetzt überführen, weil er bei einem Überfall im Januar ein Messer, einen Schal und eine Maskierung am Tatort zurückgelassen hatte. „Die DNA an diesen Dingen war mit der des Geständigen identisch“, sagte Kriminalhauptkommissar Dirk Sybertz gestern im Polizeipräsidium.
Von Ende Oktober an hatte der Mann Geschäfte, Läden und Tankstellen im Norden und Osten Düsseldorfs und in Erkrath überfallen. Meist war er maskiert. Seine Opfer, darunter viele Frauen, hatte er mit verschiedenen Messern bedroht. Um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen, hatte er in einigen Fällen den Griff mit Klebeband umwickelt. Offenbar stand er bei den Taten unter Druck. „In einigen Fällen warf er das Messer weg, ohne das Klebeband zu entfernen“, sagte André Stratmann von der EK Messer.
Nach Polizeiangaben erbeutete der offenbar drogenabhängige Mann „einen hohen vierstelligen Bargeldbetrag“sowie eine hochwer- tige, bis heute verschwundene Armbanduhr der Marke „Panerai Automatic“. Von der Beute fand die Polizei in seiner Wohnung nichts mehr. „Wir gehen davon aus, dass er das Geld inzwischen ausgegeben hat“, sagte Stratmann. Trotz einiger Hinweise von Opfern sowie weiteren Zeugen waren die Ermittler dem 41Jährigen zunächst nicht auf die Spur gekommen. So konnten Fingerabdrücke nicht zugeordnet werden und die Überprüfung der DNA des Räubers durch das Landeskriminalamt hatte einige Zeit in Anspruch genommen.
Seine Opfer hatte der Räuber gezielt ausgewählt. „Wir gehen davon aus, dass er in der Gegend herumgefahren ist und sich Läden ausgesucht hat, in denen er wenig Gegenwehr zu befürchten hatte“, sagte Sybertz. Da der 41-jährige Mann bislang nicht alle Taten gestanden hat, will die Polizei die Ermittlungen fortsetzen.