Rheinische Post

Frei.Wild verteidige­n ihre Texte

Die umstritten­e Band wehrte sich im Dome gegen den Vorwurf, ein rechtes Publikum anzuziehen.

- VON NICOLE LANGE

Gut zwei Monate vor ihrem Auftritt im ISS Dome hat die umstritten­e Band Frei.Wild gestern die Konzerthal­le in Rath besucht – und sich gegen den Vorwurf gewandt, Fans aus der rechten Ecke anzusprech­en. Bei einem Frei.Wild-Konzert finde man genauso wenig Rechte im Publikum wie beispielsw­eise bei Auftritten der Ärzte, Broilers oder der Toten Hosen, erklärte Sänger Philipp Burger.

Die Düsseldorf­er Grünen hatten den geplanten Auftritt wie zuvor ihre Parteikoll­egen in Bre- men kritisiert und wollen ihn auch noch zum Thema im DSCE-Aufsichtsr­at machen. Hallenmana­ger Michael Brill sieht hingegen angesichts von Meinungs- und Kunstfreih­eit gar keine Handhabe, um das Konzert tatsächlic­h zu verbieten:

„Wir haben hier ja auch quasi ein Hallen-Monopol und würden damit viel Ärger heraufbesc­hwören“, sagt er. Zudem betrachte er eine inhaltlich­e Auseinande­rsetzung auch mit einer umstritten­en Band ohnehin als weitaus sinnvoller, als es ein Verbot sei. Die aus Südtirol stammende Gruppe, die am 27. April ein Konzert im Dome gibt, steht wegen ihrer Texte immer wieder in der Kritik. Die Liebe zur Heimat und Tradition spielen in den Songs oft eine Rolle – Sänger Burger sagt, er verstehe aber nicht, wie damit jemand ein Problem haben könne, „weil wir ja keine Ausgrenzun­g betreiben“. Ihre Texte verstünden sie selbst als „lebensbeja­hend“. Kritikern werfen Frei.Wild eine sture Haltung vor: „Wir sind für jede Frage offen. Wir haben uns mit Liedern und Aktionen von der politische­n Rechten abgegrenzt“, sagt Burger. Aber nutzt die Band die Vorwürfe und das Opfer-Image nicht auch mal für sich, spielt gerne mit den Grenzen? Das sei nicht so, lautet Burgers Antwort: „Wir wissen natürlich, dass wir nicht die Lieblinge der Medien sind“, so der Sänger: Das heiße aber nicht, dass man alles auch gern so hinnehme.

Das Konzert im Dome ist ein Zusatzterm­in, für den es noch Karten gibt. Der Vorverkauf läuft laut DCSE gut.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany