Rheinische Post

Einmal Espresso und Katze, bitte!

An der Münsterstr­aße soll Düsseldorf­s erstes Katzencafé eröffnen. Das Konzept: Bei Kaffee und Quiche können Gäste Katzen streicheln und mit ihnen spielen. Inhaber Lutz Spendig ist aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“bekannt.

- VON LAURA IHME

PEMPELFORT Lutz Spendig hat eine ziemlich genaue Vorstellun­g von einem perfekten Tag: „Ich würde am liebsten meinen ganzen Tag in einem Raum mit 20 Katzen und gutem Essen verbringen“, sagt er. Und das macht er bald: Auf der Münsterstr­aße möchte Spendig Düsseldorf­s erstes Katzencafé eröffnen. Name: „Catz Café“. Bei Kaffee und Quiche können Besucher (und der Inhaber) dann sieben Tage in der Woche zwar nicht 20, dafür aber vier Katzen streicheln und mit ihnen spielen. Spendig macht dabei ein doppeltes Geschäft: Er möchte das Café auch als Showroom für seine Design-Kratzbäume nutzen. Mit ihnen ist der Düsseldorf­er Gründer bekannt geworden: In der TV-Show „Die Höhle der Löwen“, in der Investoren in Start-ups investiere­n, ist er mit seinen „Kletterlet­tern“vergangene­s Jahr erfolgreic­h gewesen.

50.000 Euro investiert­e Jury-Mitglied Ralf Dümmel damals in Spendig und seine Idee, vertreibt seither eine günstigere Variante der sonst handgefert­igten Katzen-Kratzbäume auf dem Massenmark­t. Die Popularitä­t der „Kletterlet­ter“, die die Form riesiger Buchstaben haben, ist seither gestiegen – und Lutz Spendig brauchte einen Showroom. „Weil das allein aber ziemlich langweilig und auch teuer ist, kam mir die Idee zum Katzencafé“, sagt der Düsseldorf­er. Die Idee ist nicht neu. In vielen deutschen Städten, zum Beispiel in Köln oder München, gibt es schon Katzencafé­s, die alle nach dem gleichen Prinzip funktionie­ren: Zur Gastronomi­e gibt es Streichele­inheiten – sofern die Katzen denn wollen. „Es ist ganz wichtig, dass die Tiere einen Rückzugsor­t haben. Deshalb gibt es auch bei uns einen Raum, in den sie jederzeit können und Ruhe vor den Gästen haben“, erklärt Spendig. Im „Catz Café“ist also nicht der Kunde, sondern die Katze König.

So schreibt es auch das Veterinära­mt vor, mit dem der Katzenfreu­nd in engem Austausch ist: Aus Tierschutz­gründen ist zum Beispiel fest- gelegt, dass auf den 95 Quadratmet­ern Fläche im Café nur vier Katzen ihr Zuhause haben dürfen. Damit sie nicht auf die Straße laufen können, ist das Café nur über eine Schleuse zugänglich. Und alle Mitarbeite­r müssen im Umgang mit den Tieren geschult sein und einen Sachkunden­achweis haben. Ein Hindernis scheint das nicht zu sein: „Ich habe schon zehn Bewerbunge­n erhalten“, sagt Spendig. Auch die Hygienevor­schriften sind streng: Speisen und Getränke müssen an einer vom Gastraum getrennten Bar zubereitet werden.

Noch steht das neue Lokal an der Münsterstr­aße 30 leer – mit Hilfe von Schreinern soll in den nächsten Wochen ein Gastraum entstehen, in dem sich Menschen wie Katzen wohl fühlen. Für die Tiere wird eine ganze Kletterlan­dschaft rund um Tische und Stühle geschaffen. Die Katzen hat Lutz Spendig noch nicht ausgewählt. Sicher ist aber: Sie werden aus dem Düsseldorf­er Tierheim kommen. Dorthin wurden sie von einer Tötungssta­tion in Russland gerettet. Zwei Tiere hat Spendig schon in die engere Auswahl genommen, die anderen Katzen wird er mit Hilfe seiner Tierärztin aussuchen. „Es ist wichtig, dass die Tiere zueinander und zum Café passen – es müssen Katzen sein, die Menschen auch mögen, sich auch mal gerne streicheln lassen“, sagt er. Vier Wochen vor Eröffnung sollen die Tiere dann einziehen, um sich an die Umgebung zu gewöhnen.

Spendig kennt sich mit Katzen aus: Zu Hause kümmert er sich um die Kater Kimba und Finnley. Sie wohnen nicht im Café – aber eifersücht­ig müssen sie deshalb nicht sein. Spendig verspricht: „Für Katzen habe ich ein unendlich großes Herz.“

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Lutz Spendig vor dem Ladenlokal in Pempelfort. Noch gibt es dort nur diese pinke Plastikkat­ze. Das soll sich aber bald ändern: Vier flauschige Katzen sollen dann an der Münsterstr­aße einziehen.

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