Rheinische Post

Mann soll mehrere Reisende um Geld betrogen haben

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STADTMITTE (wuk) Einer der größten Pechvögel aller Zeiten ist aktuell 38 Jahre alt und offiziell wohnhaft in München. Zwischen Februar und Oktober 2017 wurde diesem Mann nämlich seine komplette Geldbörse erst in Amsterdam gestohlen, dann in Barcelona, später in Paris und anschließe­nd sogar noch zwei weitere Male wieder in Amsterdam. Das zumindest hatte er am Flughafen oder am Hauptbahnh­of anderen Reisenden aufgetisch­t und sich dann Bargeld „geliehen“. Wegen elf Fällen solcher Betrügerei­en kommt er am 27. Februar vors Amtsgerich­t. Der vielfach vorbestraf­te Betrüger sitzt seit vier Monaten in U-Haft.

„Sie können ja gerne meinen Personalau­sweis fotografie­ren!“Das hatte der 38-Jährige laut den Ermittlung­en in allen elf Fällen den Opfern als vermeintli­che Sicherung angeboten. Und sie würden ihr Geld sofort, spätestens innerhalb von ein paar Tagen zurückbeko­mmen, versprach er laut Anklage. Die Reisenden nahmen ihn beim Wort, machten Handy-Fotos von seinem Ausweis und händigten ihm dann zwischen 75 und 120 Euro aus. Einmal hatte er laut Anklage sogar nur 85 Euro angefragt, hatte aber hundert Euro bekommen – so herzergrei­fend muss er seine Mär erzählt haben. Die Gesamtbeut­e liegt laut Anklage bei 1130 Euro, doch die Dunkelziff­er von weiteren Fällen, die von gutgläubig­en Geldgebern niemals zur Anzeige gebracht wurden, dürfte vielfach höher liegen.

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