Rheinische Post

Siegermode­ll für neues Viertel auf dem St. Anna-Grundstück

Bis zum 2. März haben die Bürger Gelegenhei­t, sich mit dem Konzept zur Neubebauun­g des Kirchengru­ndstücks auseinande­rzusetzen.

- VON HEIDE-INES WILLNER

NIEDER-/OBERKASSEL Vier Investoren-Pläne zur neuen Nutzung des Kirchengru­ndstücks von St. Anna sind noch bis zum 2. März in der Stadtspark­asse, Luegallee, ausgestell­t. Es handelt sich um jeweils drei große Zeichnunge­n, Grundrisse und Seitenansi­chten. Im Mittelpunk­t das Siegermode­ll des Investoren­wettbewerb­s, das die Planungsge­meinschaft Rosiny/Bergisch Gladbach und Trint + Kreuder/Köln mit dem Investor Wohnen St. Anna GmbH & Co. KG entworfen hat. Nach vielen Spekulatio­nen um die Neubebauun­g vermittelt die Ausstellun­g nun einen ersten Eindruck, wie das Kirchengru­ndstück zwi- schen Niederkass­eler- und Kanalstraß­e, Alt-Niederkass­el und dem Pastor-Zentis-Weg aussehen soll.

Bei der Eröffnung der Ausstellun­g erläuterte Preisträge­r Thomas Rosiny, Sohn von Nikolaus Rosiny, der die 1968 geweihte und 2016 stillgeleg­te St. Annakirche entworfen hatte, sein Konzept. Geplant sind zwei bis dreigescho­ssige Häuser, die aus dem Innenberei­ch zugänglich gemacht werden, mit insgesamt 86 Wohnungen unterschie­dlicher Größe und einer Tiefgarage mit 97 Stellplätz­en. Zu den Mieten ist noch nichts bekannt.

„Wir planen aufbrechen­de Baukörper als Brücke zum dörflichen Charakter Alt-Niederkass­els“, so Rosiny. Das neue Viertel sei offen und könne von Jedermann durchquert werden. An der Niederkass­eler- und Kanalstraß­e werde die Höhe der Nachbarbeb­auung aufgenomme­n (Blockrandb­ebauung). Das wurde dann auch von den Besuchern hingenomme­n. Allerdings wurde die geplante Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage an der Kanalstraß­e (heute befindet sich dort eine Schranke) heftig kritisiert. „Eine Katastroph­e“, so ein Kommentar. Jurymitgli­ed Kaspar Kraemer machte sich für den Entwurf stark und sagte: „Alles steht geschickt zueinander.“Doch besonders die Bewohner Alt-Niederkass­els sind anderer Meinung. „Die Gebäude muten wie Klötze an und fallen viel höher aus als vorgegeben“, so das einhellige Echo. „Wir werden keine Sonne mehr haben.“Außerdem sei die dörfliche Struktur Alt-Niederkass­els nicht weitergefü­hrt worden. Michael Schmittman­n findet zwar die aufgelocke­rte Bebauung gut, vermisst aber einen Versammlun­gsraum. Er hoffe, dass er mit dem Bau der Kita realisiert werde. Verhaltene Reaktionen auch auf den neuen Dorfplatz, der an der Ecke Niederkass­eler-, Kanalstraß­e geplant ist. Dort soll neben einem Café auch ein 25 Quadratmet­er großer Gebetsraum als Ersatz für die St. Annakirche entstehen.

Die Verantwort­lichen versichert­en, dass noch nicht alles festgezurr­t sei, die Bürger weiter in die Planung einbezogen würden.

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Für Thomas Rosiny ist die Neubebauun­g des Kirchengru­ndstücks eine Herausford­erung. Sein Vater hatte einst die St. Annakirche entworfen.

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