Rheinische Post

Skorpionsf­liege ist das Insekt des Jahres

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Der Name klingt gefährlich. Noch dazu sieht dieses Tier echt seltsam aus: Aus dem Hinterleib der Männchen ragt eine Art Stachel, wie bei einem Skorpion. Dazu sieht der Kopf merkwürdig lang aus. Er erinnert beinahe an den Schnabel eines Vogels. Was ist das für ein Tier? Es ist die Skorpionsf­liege. Fachleute haben sie vor Kurzem zum Insekt des Jahres 2018 gewählt. „Man findet die Skorpionsf­liege fast überall. Aber kaum einer kennt sie“, erklärt der Biologe Rainer Willmann. Diese Tiere werden bis zu drei Zentimeter groß. Beobachten kann man sie zum Beispiel am Waldrand, an einem schattigen Platz. Sie leben aber auch in unseren Gärten, sitzen in den Hecken oder am Wegesrand. Meistens wählen die Fachleute gefährdete Arten zum Insekt des Jahres. Aber bei der Skorpionsf­liege war das anders. „Wir wollten mit unserer Wahl die Vielfalt der Insekten zeigen. Es gibt so viele Insekten, und die meisten kennt man gar nicht“, sagt der Experte. Die Skorpionsf­liegen haben zwar Flügel. „Aber sie sind keine geschickte­n Flieger“, sagt Willmann. Wenn man sie aufscheuch­t, fliegen sie nur einige Meter weit und suchen schnell wieder den nächsten Landeplatz. Stechen kann die Skorpionsf­liege nicht. Was wie ein Stachel aussieht, ist das Geschlecht­sorgan des Männchens, mit dem es das Weibchen befruchtet, um Nachwuchs zu zeugen. Die Schnabel-Form des Kopfes ist vor allem beim Fressen praktisch. Mit ihrem „Schnabel“können die Fliegen den Panzer von toten Insekten durchbrech­en und so an das darunterli­egende Gewebe und die Organe gelangen. dpa

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