Rheinische Post

Anklage: Küche angezündet und bei Versicheru­ng kassiert

- VON STEFANI GEILHAUSEN

HELLERHOF Für 3000 Euro soll ein 34-Jähriger im Herbst einen Brand in der Küche seiner vier Jahre jüngeren Freundin gelegt haben. Das Geld habe ihm die Frau von den 29.000 Euro gegeben, die sie nach dem Brand von ihrer Hausratver­sicherung kassiert hatte, heißt es in der Anklage, die gestern im Landgerich­t verlesen wurde. Die Anklageban­k teilt sich das inzwischen getrennte Pärchen mit einer 39-Jährigen, die den beiden ein falsches Alibi gegeben haben soll. Die Playstatio­n, mit der sie dafür belohnt worden sei, habe das Paar vor dem Feuer zusammen mit anderen Wertsachen in Sicherheit gebracht.

„Eine junge Familie musste bei Freunden unterkomme­n, ihre Wohnung ist nicht mehr bewohnbar“, hatte die Feuerwehr im September noch teilnahmsv­oll von ihrem Einsatz in der Erdgeschos­swohnung an der Osteroder Straße berichtet. Mehrere Einsatzkrä­fte hatten in der völlig verqualmte­n Wohnung unter Betten und in Schränken nach den Kindern der 30-Jährigen gesucht, in der Sorge, die könnten sich aus Angst versteckt haben. Laut Anklage hatte die Mutter mit ihrem damaligen Freund aber dafür gesorgt, dass keines der kleinen Kinder in der Wohnung war. Auch zwei Flachbildf­ernseher, eine Küchenmasc­hine, die genannte Playstatio­n und die Unterlagen der Hausratsve­rsicherung sollen sie weggebrach­t haben, bevor der 34-Jährige eine mit Öl gefüllte Pfanne und ein Bügeleisen auf den Herd stellte, diesen einschalte­te und dann noch ein Bettlaken darüber legte, das er mit einem Sturmfeuer­zeug in Brand steckte. Zudem habe er die Terrassent­ür eingeschla­gen, um einen Einbruch vorzutäusc­hen, so die Anklage, über die am 7. März weiter verhandelt wird.

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