Rheinische Post

Turu verliert trotz großer Spielantei­le

Oberliga-Derby: Das einzige Tor des Tages erzielt West-Stürmer Dennis Ordelheide in der Anfangspha­se.

- VON MANFRED JOHANN

Turus Trainer Samir Sisic war nach der 0:1-Heimnieder­lage im Lokalderby gegen den SC West bedient. „Es ist bitter. Da haben wir rund 70% Ballbesitz, eine Zahl, die auch mein Trainerkol­lege Markus John bestätigt, und wir verlieren wieder“, sagte er, um sofort hinzuzufüg­en:„ Wir haben in fünf Meistersch­aftsspiele­n, seitdem ich Turu als Trainer übernommen habe, neun Gegentore bekommen. Das sind einfach zu viele.“Und machte noch folgende Rechnung auf: „Man will jedes Spiel gewinnen, aber manchmal gelingt einem kein Tor. Dann muss man halt sehen, dass man kein Gegentor bekommt und so noch wenigstens einen Punkt holt. Das haben wir heute nicht geschafft, weil eine einzige Situation des Gegners die Partie entschiede­n hat.“Letzteres wurde auch von seinem Gegenüber auf der Trainerban­k John bestätigt: „Wir haben einen Konter erfolgreic­h gesetzt und das 1:0 erzielt. Danach mussten wir nicht mehr viel machen.“

Die spielentsc­heidende Szene ereignete sich bereits in der 8. Spielminut­e. Ryutaro Omote flankte da von der rechten Angriffsse­ite in den Strafraum der Turu. Für Dennis Ordelheide, der auch schon beim Hinspielsi­eg der Oberkassel­er unter den Torschütze­n war, fühlte sich niemand zuständig. Völlig freistehen­d glückte ihm ein Kopfball zum Tor des Tages. Es war allerdings nicht nur die Abwehr, die für die elfte Saison-Niederlage der Turu die Schuld trug. Zwei Minuten nach dem Führungstr­effer des SC West hatten die Angreifer der Oberbilker gleich mehrfach den Ausgleich auf den Füßen. Im Fünf-Meter-Raum der John-Elf bot sich bei einer unüber- sichtliche­n Situation gleich mehreren Spieler die Gelegenhei­t den Ball über die Torlinie zu bringen. Es gelang nicht. Nach 40 Minuten hätte es doch fast 1:1 gestanden. Und zwar mit Hilfe des West-Spielers Marvin Commodore. Eine Hereingabe von Turu-Kapitän Saban Ferati lenkte er Richtung eigenes Tor. Der Ball ging aber hauchdünn am Tor vorbei ins Aus. Die nachfolgen­de Ecke brachte noch einmal eine Torchance durch einen Distanzsch­uss von Toni Munoz, doch Torhüter Sebastian Seidenbach war auf dem Posten. Die letzte Torchance in der ersten Halbzeit hatten dann die Gäste. Der von Ordelheide steil ge- schickte Jack Hobson-McVeigh scheiterte aber an Turus Torwart Björn Nowicki.

In den zweiten 45 Minuten ereignete sich nicht mehr viel auf dem teilweise knüppelhar­t gefrorenen Rasen, allein die Verletzung von West-Torhüter Siebenbach nach einem Zusammenpr­all mit Turu- Stürmer Vensan Klicic sorgte noch für Aufregung. Die nur noch wenigen Fans der Turu auf der Tribüne waren sich sicher, dass eine Mannschaft mit einem besseren Sturm das Spiel noch umgebogen hätte.Sicher war auch Turus Trainer Sisic, dass er nämlich eine schlaflose Nacht vor sich habe.

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Turu-Verteidige­r Philipp Cox (li.) bleibtgege­n Wests Dennis Ordelheide nur das Nachsehen.

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