Kalenderblatt 26. Februar 1948 Gründung der Max-Planck-Gesellschaft
Wenige Monate nach dem Tod des Wegbereiters der modernen Quantenphysik, Max Planck (Foto), wurde im Kameradschaftshaus der Aerodynamischen Versuchsanstalt der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG) in Göttingen eine Institution aus der Taufe gehoben, die bis heute nicht weniger als 18 Nobelpreisträger hervorgebracht hat: die MaxPlanck-Gesellschaft. Die Neugründung war wegen der Verstrickung der bereits 1911 gegründeten KWG in die Verbrechen der Nationalsozialisten notwendig geworden. Schon der Name des ersten Präsidenten hat in Wissenschaftskreisen einen Klang wie Donnerhall: Otto Hahn, der vier Jahre zuvor für die Entdeckung und den radiochemischen Nachweis der Kernspaltung des Urans mit dem Chemienobelpreis ausgezeichnet worden war. War es in der Nachkriegszeit zunächst sehr beschwerlich, staatliche Gelder für die Forschung zu gewinnen, so belief sich der Etat der überwiegend mit öffentlichen Mitteln finanzierte Gesellschaft im vergangenen Jahr auf 1,65 Milliarden Euro. Die Max-PlanckGesellschaft hat sich der Grundlagenforschung auf höchstem Niveau verschrieben. Derzeit betreibt sie 84 Institute und Forschungseinrichtungen in den Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften mit rund 23.000 Mitarbeitern. Mehr als 15.000 Publikationen in Fachzeitschriften gehen Jahr für Jahr auf ihr Konto.