Rheinische Post

150 iPads für das Rückert-Gymnasium

In den fünften Klassen der Schule wird jetzt mit den Tablet-Computern und an MacBooks gearbeitet. Die Schule will das Lernen mit digitalen Medien vorantreib­en. NRW-Schulminis­terin Yvonne Gebauer war das einen Besuch wert.

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

Die Modernisie­rung der Schulstand­orte ist den Politikern im Stadtbezir­k 6 rund um Rath besonders wichtig. Sie sorgten dafür, dass das Thema in den Programmen „Soziale Stadt“und „e School“entspreche­nd in den Vordergrun­d rückte und am Ende auch Geld bereitgest­ellt wurde. Nachdem Schüler der Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschul­e mit Tablet-Computern zum Unterricht­sgebrauch ausgestatt­et wurden, treibt nun auch das Friedrich-Rückert-Gymnasium die Digitalisi­erung weiter voran. Vergangene Woche wurde die neue IT-Ausstattun­g des Gymnasiums eingeweiht. Für Landesschu­lministeri­n Yvonne Gebauer Grund genug, persönlich vorbeizusc­hauen.

150 iPads und fünf MacBooks stehen der Schule ab sofort zur Verfügung. Zunächst werden damit die Fünftkläss­ler ausgestatt­et. Die sechsten Klassen sollen rasch folgen. Durch ein spezielles Ausleihsys­tem profitiere­n davon aber auch die älteren der rund 1000 Schüler. Betritt man ein Klassenzim­mer des fünften Jahrgangs, bekommt man eine Ahnung davon, wie der Unterricht der Zukunft aussehen könnte. Die grüne Tafel samt Schwammund Kreidehalt­er ist abmontiert, an ihrer Stelle prangt stattdesse­n eine weiße Fläche. Erst der Kurzdistan­zBeamer oberhalb dieser Fläche gibt Aufschluss darüber, wie der Lehrer fortan den Schülern Unterricht­sinhalte präsentier­en wird. Eine Dokumenten­kamera projiziert alles Ge- schriebene, sowohl auf Papier als auch im Tablet, gut sichtbar für die Schüler auf die Fläche. Das ermöglicht eine schnelle Präsentati­on von Gruppenarb­eiten, ohne vorher extra Plakate oder Zusammenfa­ssungen schreiben zu müssen.

„Für uns Lehrer sind die neuen Geräte eine riesige Erleichter­ung. Vorher mussten wir noch aufwendig Medieneinh­eiten hin- und her- transporti­eren oder Computerrä­ume reserviere­n. Das ist nun vorbei“, sagt Sebastian Horn. Zudem sei der Austausch von Unterricht­smateriali­en deutlich einfacher, womit auch fachfremde Lehrer eine Vertretung sinngemäß gestalten könnten.

Die Geräte werden auch in den offenen Lernzeiten genutzt, wenn die Schüler eigenständ­ig Übungsaufg­aben noch in der Schule erledigen. Das machen auch die Fünftkläss­ler Hannah und Lea, die während der offenen Lernzeit mithilfe einer App englische Vokabeln üben. „Es macht Spaß, mit den Geräten zu arbeiten. Vor allem, weil man nicht mehr alles aufschreib­en muss und sofort die Lösung bekommt“, sagt Lea. Besonders im Fremdsprac­henbereich werden die Geräte häufig genutzt. Davon sollen auch die 58 internatio­nalen Schüler aus 18 Nationen profitiere­n, die aktuell das Rückert-Gymnasium besuchen. Eine spezielle App, die in allen möglichen Mutterspra­chen verfasst ist, soll die Schüler bei der Integratio­n unterstütz­en – etwa, um sich den Mitschüler­n vorstellen zu können.

So viel Technik benötigt aber auch Personal mit dem entspreche­nden Know-how. Zwar sind die Lehrer für den Gebrauch digitaler Medien im Unterricht sensibilis­iert. Alleine ist die Programmie­rung und Verwaltung eines solchen Systems ohne vorherige Ausbildung aber nicht zu stemmen. Deshalb ist mit Helmut Quednau ein IT-Fachmann durchgehen­d vor Ort. Ministerin Gebauer jedenfalls war angetan: „Das ist der Unterricht von morgen.“

 ??  ?? Die Fünftkläss­lerinnen Lea (l.), Hanna und Zeren (auf dem Tablet) arbeiten in ihren Freistunde­n gerne mit dem iPad.
Die Fünftkläss­lerinnen Lea (l.), Hanna und Zeren (auf dem Tablet) arbeiten in ihren Freistunde­n gerne mit dem iPad.

Newspapers in German

Newspapers from Germany