Rheinische Post

Wenn die Schule gut auf den Beruf vorbereite­t

Wer gute Konzepte hat, erhält ein besonderes Siegel.

- VON JÖRG JANSSEN

Lars Christians­en (15) und Jan Seidel (14) sind auch dann noch gerne in ihrer Schule, wenn der Unterricht längst vorbei ist. Die beiden Jungs aus der neunten Klasse der Freien Christlich­en Gesamtschu­le (FCG) sind technikbeg­eistert und nicht von ungefähr begeistert­e Teilnehmer der Robotik-Arbeitsgem­einschaft (AG). Für eine Kunst-Aktion in einer Kirche schrieben die beiden ein Programm, bei dem Bilder auf ausgebaute Kirchenfen­ster projiziert wurden. „In diesem Projekt haben wir Informatik mit Kunst und Kirche kombiniert, das passt zum Profil unserer Schule“, sagen sie.

„Die Robotik-AG gehört zu unserem Konzept, junge Menschen gezielt auf den Beruf vorzuberei­ten“, sagt Frank Wolter. Der Lehrer ist an seiner mit dem „Berufswahl-Siegel“ausgezeich­neten Schule Koordinato­r für Berufsorie­ntierung. Am Donnerstag begleitete er seine Schüler in die Agentur für Arbeit an der Grafenberg­er Allee. Dort fand der zweite landesweit­e Berufswahl­siegelKong­ress statt, an dem aus Düssel- dorf auch das Franz-Jürgens-Berufskoll­eg sowie die Georg-Schulhoff-Realschule teilnahmen. Organisier­t wird der Kongress, den Schulminis­terin Yvonne Gebauer besuchte, von der Unternehme­rschaft Düsseldorf. „Wer das Siegel haben will, durchläuft ein Zertifizie­rungsverfa­hren, bei dem wir auch in die Schulen gehen“, sagt Christoph Sochart, Geschäftsf­ührer der Unternehme­rschaft. Was das in der Praxis bedeutet, erläutert Henning Reichert. Seit anderthalb Jahren unterricht­et der 31-Jährige an der Schulhoff-Realschule Sport und Technik. „Bei uns hat das gesamte Kollegium an einer Fortbildun­g teilgenomm­en“, sagt er. Davon, dass ein solches Siegel die Schulwahl beeinfluss­t, ist er überzeugt. „Die Eltern wissen, wie wichtig es ist, nicht erst kurz vor dem Schulabsch­luss über eine berufliche Orientieru­ng nachzudenk­en“, sagt der Pädagoge.

Bei Lars Christians­en ist das Konzept jedenfalls aufgegange­n. „Ich kann mir gut ein duales Studium vorstellen, das mich fit macht für eine Arbeit auf der Schnittste­lle von Hardware und Software.“

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