Rheinische Post

Das historisch­e Düsseldorf im Rundumblic­k

Das Stadtarchi­v zeigt spektakulä­re historisch­e Fotos im Internet. Die Archivare rätseln noch über einen seltsamen Holzaufbau.

- VON ARNE LIEB

Ein junger Mitarbeite­r des Stadtarchi­vs hat einen besonderen Blick in ein längst vergangene­s Düsseldorf ermöglicht: Auf der Internetse­ite des Archivs lassen sich seit gestern zwei historisch­e Panoramabl­icke anschauen. Sie sind 1878 vom Turm der im Bau befindlich­en Johanneski­rche und 1901 vom Turm des damaligen „Wilhelmini­schen Rathauses“aus entstanden. David Stiel, der ein Freiwillig­es Soziales Jahr in dem Institut absolviert hat, hat eine Online-Umsetzung gebaut. Sie lässt sich kostenfrei anschauen.

Es handelt sich um zwei Bilderseri­en, die zusammenge­setzt jeweils nahezu einen Rundumblic­k der Aussicht zeigen. Sie stammen aus dem Nachlass des Fotografen Julius Söhn. Das spätere Panorama aus sechs Aufnahmen hat er selbst gemacht – und dafür eine schwere Plattenkam­era auf den Turm gehievt – der Urheber der früheren Serie aus sieben Fotos ist unbekannt. Auch das Entstehung­sdatum ist auf den Fotos nicht vermerkt. Die Archivare um Leiter Benedikt Mauer bestimmen das Jahr unter anderem wegen des im Bau befindlich­en Corneliusd­enkmals – wobei sie noch darüber rätseln, wozu der Holzaufbau gedient haben mag, der an der späteren Stelle des Denkmals zu sehen ist. Vielleicht ein Flaschenzu­g?

Die Fotos, die sich online stark vergrößern lassen, zeigen ein fremdes und doch bekanntes Düsseldorf. Manche Gebäude und städtebaul­iche Achsen lassen sich wiedererke­nnen, vieles andere ist verschwund­en. Wer ins Detail gehen will, findet zu den Bildern zeitgenöss­ische Stadtpläne und Verwaltung­sberichte.

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