Rheinische Post

Am Samstag startet in Düsseldorf die Woche der Archive

Von der Kunstakade­mie bis zum Heimatmuse­um machen viele Institutio­nen mit.

- VON TINO HERMANNS

Es steckt kein Zwang dahinter und dennoch ist der Andrang riesig. Zum bundesweit­en Tag der Archive, der in Düsseldorf zu einer Woche der Archive (3. bis 10. März) erweitert werden musste, öffnen 30 Archive verschiede­nster Couleur ihre Pforten. „Das ist Rekordbete­iligung für Düsseldorf. Es gibt kaum eine andere Stadt, in der so viele Archive mitmachen. Auch in Berlin sind nicht so viele Institutio­nen dabei“, erläutert der Leiter des Stadtarchi­vs Benedikt Mauer. „Jetzt, wo wir die Woche der Archive haben, kann also niemand mehr behaupten, er hätte keine Gelegenhei­t gehabt, eine Veranstalt­ung oder ein Archiv zu besuchen.“

Dabei kommen nicht nur die Fans von politische­r Geschichte auf ihre Kosten. Das Archiv des Landtags NRW und das Stadtarchi­v sind mit von der Partie, aber die Bandbreite reicht von Kultur (Kunstakade­mie, Theatermus­eum, Musikverei­n, Künstlerve­rein Malkasten) über Kirchen (Evangelisc­he Kirche im Rheinland, Katholisch­e Kirchengem­einde St. Suitbertus, Fliedner Kulturstif­tung), Vereinen (Heimatarch­iv Benrath, Düsseldorf­er Jonges), Hochschule­n (Heinrich-HeineUnive­rsität, Hochschule Düsseldorf) bis zu Wirtschaft­sunternehm­en (Henkel, Rheinmetal­l, Ergo). Besonders ins Zeug legt sich der Städtische Musikverei­n. Kein Wunder, wurde er doch bereits 1818 gegründet und feiert dieses Jahr sein 200-jähriges Bestehen. „Wir machen unser Schallarch­iv hörbar. So wird etwa die alte Tonhallen-Orgel zu hören sein“, sagt Georg Lauer. Auch am Eröffnungs­abend der „Woche der Archive“im Hetjens-Museum wird der Musikverei­n für die musikalisc­he Begleitung sorgen. Die Zeitreisen in den Archiven können verstaubt sein oder auch hoch- aktuell. Entwicklun­gslinien, die bis heute und auch in Zukunft weiter wirken, werden aufgezeigt. So haben sich die Kunstakade­mie, die Hochschule Düsseldorf und die Heinrich-Heine-Universitä­t zusammen geschlosse­n und geben am 8. März zwischen 18 und 20 Uhr in der Aula der Kunstakade­mie einen Einblick in die studentisc­he Bewegung 1968 in Düsseldorf. Unzweifelh­aft hat die 68er Studentenb­ewegung den „Muff unter den Talaren“ weggeweht und hat bis heute Auswirkung­en nicht nur auf die universitä­re Landschaft. Das Stadtarchi­v hat ein besonderes historisch­es Geschenk in Angriff genommen. „Es ist ein dauerhafte­s Geschenk. Wir haben zwei Stadtpanor­amen erstellt, eins von 1878, das andere von 1901, und ins Internet gestellt“, erläutert Mauer. So modern sind die heutigen Archive. Mehr Ingos unter:

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