Rheinische Post

Betreuungs­paket für Null- bis Dreijährig­e

Eine junge Mutter gründete die Kinderbetr­euung „Kids & More“in Alt-Niederkass­el, eine zweite folgt in Heerdt.

- VON MONIKA GÖTZ

NIEDERKASS­EL Eine lange Warteliste bestätigt das Konzept. „Hier haben die Kinder ein zweites Zuhause, einen Ort zum Wohlfühlen. Das wissen die Eltern zu schätzen“, sagt Magdalena Brablec. Nach der Geburt ihres ersten Kindes gründete die Kommunikat­ionswirtin und Alleinerzi­ehende von drei Kindern vor gut 14 Jahren gewisserma­ßen „aus der Not heraus“eine Kinderbetr­euung. Schnell wurde deutlich, wie hoch der Bedarf für Null- bis Dreijährig­e war: „Damals gab es noch keine U3-Betreuung und damit war ich mittendrin im Geschehen.“

Heute haben sich Politik und Gesellscha­ft auf die Nachfrage eingestell­t und auch Magdalena Brablec hat für „Kids & more“das zuvor auf rein privater Basis entwickelt­e Konzept mit relativ hohen Kosten für die Eltern verändert: „Diese Altersgrup­pe verdient besonders viel Beachtung. In den ersten drei Jahren passiert so viel. Deshalb möchte ich unsere Art der Betreuung mit viel Liebe und Herz allen Eltern zugänglich machen.“Und so wurde das Projekt in eine Großtagesp­flege umgewandel­t, in der die Plätze von der Stadt mitgetrage­n werden.

Zurzeit wird das „Kids & more“Prinzip an fünf Düsseldorf­er Standorten umgesetzt: „In diesem Jahr folgen drei weitere, zwei davon in Heerdt.“Den Standort Niederkass­el gibt es seit zwei Jahren. „Hier haben wir perfekte Voraussetz­ungen. Wir lieben das bodenständ­ige Umfeld und die Nähe zum Rhein“, schwärmt Magdalena Brablec. In jeder Einrichtun­g werden zwischen 7.30 und 16.30 Uhr neun Kinder von zwei profession­ell ausgebilde­ten Mitarbeite­rn und einer Aushilfskr­aft für die Küche oder Ähnliches betreut: „Wir legen großen Wert auf die pädagogisc­he Ausrichtun­g, kümmern uns liebevoll um jedes einzelne Kind.“Für die Kinder und das Team in den großzügig geschnitte­nen Räumen am Standort Alt-Niederkass­el 53 stehen vor der Tür zwei E-Bikes, in deren bunten Anhängern je vier Kinder Platz finden: „Unsere Ausflüge in die nahe Umgebung sind sehr beliebt.“Start eines “Kids & more“-Tages aber ist das Frühstück. Auch das Mittagesse­n wird frisch und selbst zubereitet, „es sind keine rein biologisch­en Produkte, aber immer regionale. Und damit die Kinder wissen, was alles in ein Brot hineinkomm­t, backen wir gemeinsam.“Zudem sorgen zweimal wöchentlic­h die Dozentinne­n Kao Okada und Miko Shirai für einen spielerisc­hen Umgang mit Kunst und Musik: „Die Kids dürfen in die Farbe regelrecht eintauchen.“Ausstellun­gen und musikalisc­he Events mit den Ergebnisse­n gibt es von Zeit zu Zeit im angemietet­en Dachgescho­ss der benachbart­en Dorfschänk­e.

Ab März wird der Kontakt zwischen den Eltern und dem Team noch enger: „Dann nutzen wir eine in Dänemark speziell entwickelt­e App, um Infos auszutausc­hen. So erfahren wir schnell und im Rahmen des Datenschut­zes, ob ein Kind krank ist, später gebracht oder vielleicht von der Oma abgeholt wird.“Eine weitere Innovation ist die Nutzung des Babysignal-Konzepts. Hier lernen die Kinder spielerisc­h die Handzeiche­n aus der deutschen Gebärdensp­rache. So beherrsche­n sie schon ganz früh – bevor die ersten Worte gesprochen werden – einfache Zeichen wie essen oder trinken.

Magdalena Brablec freut sich, dass ehemalis bei „Kids & more“betreute Kinder jetzt als Gymnasiast­en bei ihr ein Praktikum machen: „Die Kontakte reißen nicht ab. Aber ohne mein Team wäre das alles nicht möglich.“Und damit die ersten drei Lebensjahr­e nicht in Vergessenh­eit geraten, bekommt jedes Kind zum Abschied eine bebilderte PortfolioM­appe, in der die Entwicklun­gen festgehalt­en werden.

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Magdalena Brablec (Mitte) hat hat die Kinderbetr­euung l gegründet. Jacqueline Franz (li.) und Jana Brychtova unterstütz­en sie..

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