Rheinische Post

Bilk wächst an der Völklinger Straße

Projektent­wickler und Stadtplanu­ngsamt haben einen Bürgerwork­shop für die Nutzung des 16.600 Quadratmet­er großen Geländes gestartet. Dabei wurden viele Ideen gesammelt. Der Wunsch nach Lärmschutz ist einmütig.

- VON TINO HERMANNS

BILK „V24“– was ein bisschen klingt wie der Namenszusa­tz eines hochmotori­sierten Fahrzeugs ist derzeit nichts weniger als die Suche nach der städtebaul­ichen „eierlegend­en Wollmilchs­au“. Das Grundstück an der Völklinger Straße 24 hat vor kurzem den Besitzer gewechselt, jetzt ist die Gentes Gruppe gemeinsam mit dem Stadtplanu­ngsamt in einem Bürger-Workshop sanft in die erste Planungsph­ase eingestieg­en. „Wir sind ergebnisof­fen an diesen Workshop herangegan­gen. Wir wollten zuhören und die Ideen und Gedanken der Bürger aufnehmen“, erläutert der Leiter Projektent­wicklung von Gentes Wohnen, Thomas Kieß. „Für uns war es das erste Mal, dass wir an so einem Werkstattv­erfahren teilgenomm­en haben. Wir sind positiv überrascht, in welcher Qualität und mit welchem Engagement diskutiert wurde.“

Das Grundstück Völklinger Straße 24 in Bilk ist 16.600 Quadratmet­er groß und wird derzeit von verschiede­nen Gewerbebet­rieben genutzt. „Entlang der Völklinger Straße befindet sich ein viergescho­ssiges Gebäude und eine Tankstelle. Im rückwärtig­en Bereich sind überwiegen­d Hallenkomp­lexe vorhanden, die das Grundstück angesichts der besonders hohen Flächennac­hfrage im Stadtteil Bilk und der daraus steigenden Bedeutung von Nachverdic­htungen als untergenut­zt erscheinen lassen“, so begründet die Stadt die neuen Planungen. Wohlwissen­d, dass es noch mehrere Jah- re dauert, bis man dort wohnen kann. „Wir sind mit einem leeren Blatt in den Workshop gegangen. Das ist besser als mit vorgeferti­gten Plänen“, erläutert die Leiterin des Stadtplanu­ngsamtes, Ruth Orzessek-Kruppa. „So konnte jeder seine Ideen, egal, in welche Richtung sie auch gingen, einbringen. So war es konstrukti­v, intensiv, inspiriere­nd, einfach gut.“

An drei Ideentisch­en wurde über die Zukunft der V24 diskutiert. An Tisch eins beschäftig­te man sich mit dem Themen „Nachbarsch­aft und Nutzung“. Wer soll hier wohnen?. Welche Betriebe und Dienstleis­tungen müssen einziehen? Welche Angebote bietet die Nachbarsch­aft? _ solche Fragen wurden erörtert. Tisch zwei behandelte Fragestell­ungen rund um „Mobilität und Freiraum“: Wie erreicht man V24? Wo können Kinder spielen? Soll es alternativ­e Verkehrs- und Mobilitäts­angebote geben? An Tisch drei „Häuser und Optionen“ging es um: Grün oder Stein?“: Wie hoch soll gebaut werden? Gleichmäßi­g verdichtet oder verschiede­n? Auch der Lärmschutz war Thema, denn die Völklinger Straße ist Zubringer zur Autobahn und Einfallsto­r nach Düsseldorf aus dem Süden. Außerdem durchzieht Bilk eine vielbefahr­ene Eisenbahn-Trasse, die direkt neben V24 verläuft. „Der Wunsch, dass es einen Schallschu­tz zur Bahn und zur Straße durch abschirmen­de Gebäude geben muss, war einhellig“, so Kieß. Aber auch Ideen, die die Anbindung zur Nachbarsch­aft be- trafen, wurden notiert. So wurde angeregt, einen Zugang über die Volmerswer­ther Straße herzustell­en. Bis jetzt ist ein Zugang zum V24-Gelände nur über die Völklinger Straße möglich.

Klar ist, dass jetzt jede Menge Arbeit auf die Architekte­n zukommt. Nach Sammlung und Einordnung aller Ideen müssen erste, konkrete Pläne erstellt werden. Auch müssen Gespräche mit den aktuellen Mietern des Geländes, etwa Deiters und Caritas, geführt werden.

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Der erste Bürgerwork­shop zur Zukunft des Gebietes an der Völklinger Straße 24 war konstrukti­v. Eine zweite Runde soll es in diesem Führsommer geben.

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