Rheinische Post

Vikings verlieren erst die Nerven, dann das Spiel

Das 21:24 gegen den HC Elbflorenz in der 2. Handball-Liga ist vor allem auf zu viel Hektik in der entscheide­nden Phase zurückzufü­hren.

- VON PATRICK SCHERER

58 Sekunden sind gespielt, als Daniel Pankofer zum Siebenmete­r antritt. Der Rückraumsp­ieler verwandelt sicher zum 1:0. Was zu diesem Zeitpunkt keiner der 682 Zuschauer im Castello ahnt: Es soll die einzige Führung für die HC Rhein Vikings an diesem Abend bleiben. Am Ende steht ein 21:24 im so wichtigen Heimspiel gegen den HC Elbflorenz aus Dresden. Durch die Niederlage rücken die Sachsen im Abstiegska­mpf der 2. Handball-Liga bis auf einen Punkt an die Vikings heran. „Diese Niederlage ist schwer zu erklären“, sagt Christophe­r Klasmann, der drei Treffer beisteuert­e. „Das war einfach zu wenig heute. 21 Tore sind zu wenig. Du musst schon mal 25, 26 machen, um dann auch zu gewinnen.“

Zu Beginn der Partie liegen die Probleme der Hausherren aber vor allem in der Defensive. Zwei Gegenstöße der Dresdner über ihren schnellen Rechtsauße­n Rene Boese bringen den Gästen eine 6:2-Führung nach acht Minuten. „Da haben wir überhaupt nicht ins Spiel gefun- den. Uns hat der Innenblock gefehlt“, analysiert Ceven Klatt. Der Vikings-Trainer stellt seine Deckung von 6:0 auf 5:1 um, schwört sein Team in einer Auszeit neu ein. Es zeigt Wirkung. Nach 22 Minuten gleicht Pankofer zum 9:9 aus. Es ist der Schlusspun­kt eines 4:0-Laufs. Zur Halbzeit liegt die Neuss-Düsseldorf­er Spielgemei­nschaft mit nur einem Tor hinten.

Es folgt ein Schlagabta­usch. Keines der Teams kann sich absetzen. Das liegt vor allem auch an VikingsTor­hüter Vladimir Bozic, der zu Beginn der zweiten Hälfte mehrere freie Würfe entschärft. Der Knackpunkt der Partie liegt schließlic­h beim Stand von 12:12. Bozic hält und hält, gibt seinen Feldspiele­rn vier Anläufe, um in Führung zu gehen. Doch das Tor fällt nicht. „Daraus müssen wir für die kommen- den Partien lernen“, sagt Klasmann. „Wir müssen einfach konzentrie­rter in die Aktionen gehen.“

Die Vikings bleiben zwar weiter im Spiel, werden nun aber viel zu hektisch im Angriff. „Wir lassen den Ball nicht laufen, schließen viel zu schnell ab“, betont Klasmann. Dresden spielt abgezockte­r, macht die Tore zur rechten Zeit. Alexander Oelze verkürzt zwei Minuten vor dem Ende zwar noch einmal zum 19:21, doch eine Zeitstrafe für die Hausherren im direkten Gegenzug, die das 22:19 für Elbflorenz nach sich zieht, ist die Entscheidu­ng.

„Ich kann dem Team keinen Vorwurf machen. Wir gehen auf dem Zahnfleisc­h“, sagt Trainer Klatt und spielt damit auf die Ausfälle der Leistungst­räger Brian Gipperich, Miladin Kozlina und Christian Hoße an. Klatt: „Ich hoffe, gegen Dessau am kommenden Wochenende kommen Spieler zurück.“

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