Rheinische Post

Angeklagte­r verteidigt Messer-Angriff

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ALTSTADT (wuk) Als Notwehr hat ein 19-Jähriger gestern beim Amtsgerich­t eine Messeratta­cke gegen einen Bekannten auf der Freitreppe am Burgplatz bezeichnet. Laut Geständnis hatte er an einem Septembern­achmittag 2017 mit einem Klappmesse­r ausgeholt und dem Bekannten damit in den Rücken gestochen. Aber geschehen sei das alles nur, weil der Angeklagte sich von ihm und dessen vier Begleitern erst beleidigt, dann bedroht gefühlt habe. Hintergrun­d sei ein Drogenkauf des Angeklagte­n beim späteren Messer-Opfer gewesen. Ein Gramm Marihuana habe der 19-Jährige von dem Bekannten gekauft, habe die Droge auf der Freitreppe in der Altstadt als Joint rauchen wollen. Doch die Kumpane des Verkäufers hätten sich lauthals über ihn lustig gemacht. Ein „klärendes Gespräch“des Angeklagte­n mit dem Verkäufer habe allerdings nicht zum Frieden geführt, sondern dazu, dass beide sich am Burgplatz „geboxt“hätten. Aus panischer Angst davor, die Kumpane des Kontrahent­en „würden auch eingreifen, mich behindert schlagen“, hat der Angeklagte nach seiner gestrigen Aussage ein Klappmesse­r mit rund zehn Zentimeter Klingenlän­ge gezogen, hat einmal damit zugestoche­n und war dann mit der Bahn nach Flingern geflüchtet. Das Opfer erlitt zwar keine tiefe, lebensbedr­ohliche Wunde, musste aber wegen der Verletzung damals zur Überwachun­g eine Nacht auf der Intensivst­ation verbringen. Inzwischen soll die Wunde folgenlos verheilt sein. Am 19. März wird der Prozess fortgesetz­t.

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