„Translokale“zeigt Kunst rund um Bahnhof
Vom 2. Juni bis 19. September werden 20 künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum präsentiert.
STADTMITTE (arc) Im Sommer zeigt sich das Bahnhofsviertel von seiner künstlerischen Seite. Das ambitionierte, insgesamt auf zwei Jahre angelegte Großprojekt „Von fremden Ländern in eigenen Städten“beinhaltet zwischen 2. Juni und 19. September Führungen, Theater sowie Filme, es gibt aber auch spektakuläre Kunst zu sehen. Unter dem SubTitel „Translokale“werden Filmwerkstatt, Forum Freies Theater und Tanzhaus 20 Arbeiten im öffentlichen Raum präsentieren. Jan Wagner, Vorsitzender des Vereins Filmwerkstatt, präsentierte das Konzept jetzt erstmals in der Sitzung der Bezirksvertretung 1.
Herausstechen dürfte vor allem das Werk von Katharina Sieverding. Die Künstlerin wird einen 200 Meter langen Bilderfries an der Fassade der Alten Paketpost gestalten. Manuel Graf projiziert arabische Muster auf die Hochhäuser an der Bahnhofs-Rückseite, dem Bertha-vonSuttner-Platz. Viele der Aktionen und Präsentationen würden aber auch in Ladenlokalen stattfinden, die man auf den ersten Blick sonst nicht unbedingt mit Kunst in Verbindung bringt, so Wagner. „So entsteht zwischen Karl- und Oststraße ein regelrechter Kunstparcours, der sich abschreiten lässt. Aber natürlich ist es ebenfalls möglich, dass Kunden in einem der Geschäfte mehr oder weniger aus Zufall auf die Kunst stoßen und sich mit ihr beschäftigen.“
In einem Geschäft für Philatelie werden von Künstlern gestaltete Briefmarken zu sehen sein, im Schaufenster eines Kopiergeschäfts wiederum Digital-Prints. Auch ein Fachgeschäft für Taufmoden macht als Kooperationspartner mit, dort setzt sich Pia Stadtbäumer in ihren Installationen mit kindlichen Identitäten auseinander. Nicht zuletzt dürfte sich der Besuch eines TattooStudios lohnen, wo im Rahmen einer Gruppenausstellung Vorlagen für mögliche Tätowierungen präsentiert werden.
Das Gesamtprojekt „Von fremden Ländern in eigenen Städten“ist finanziell das Größte in der freien Szene in diesem Jahr: Die Stadt gibt 120.000 Euro, dazu kommen 180.000 Euro von der Kunststiftung NRW und 50.000 Euro vom LandesKulturministerium.