Rheinische Post

Polizei zieht positive Jahresbila­nz

Die Zahl der Straftaten ist so niedrig wie seit 1994 nicht mehr, sagt Polizeiprä­sident Norbert Wesseler. Vor allem bei Einbrüchen und Straßenkri­minalität haben die Konzepte gegriffen. Trotzdem fühlen sich viele Bürger unsicher.

- VON STEFANI GEILHAUSEN

Die Zahl der Straftaten ist so niedrig wie seit 1994 nicht mehr, sagt Polizeiprä­sident Norbert Wesseler. Vor allem bei Einbrüchen und Straßenkri­minalität haben die Konzepte gegriffen.

Landesweit ist die Kriminalit­ät zurückgega­ngen. Das sei auch ein Verdienst der Düsseldorf­er Polizei, sagte Polizeiprä­sident Norbert Wesseler, als er gestern eine der besten Kriminalst­atistiken der vergangene­n 20 Jahre präsentier­te. Nicht zuletzt dank neuer Organisati­on im Bereich der Kriminalpo­lizei, neuer Technik und vor allem dank einer deutlich erhöhten Präsenz der Uniformier­ten gingen die Fallzahlen beim Wohnungsei­nbruch, beim Taschendie­bstahl und in der Straßenkri­minalität deutlich zurück. „Düsseldorf ist sicherer geworden“, sagte Wesseler, „auch wenn das subjektive Empfinden der Bürger ein anderes ist“. Wohnungsei­nbruch 1560 Fälle wurden gemeldet, das sind nicht nur 831 Taten weniger als im Jahr 2016, sagte der kommissari­sche Kripochef Dietmar Kneib. „Es sind vor al- lem mehr als 800 Opfer weniger, und das ist uns das wichtigste.“Streng genommen liegt die Zahl der Opfer sogar noch niedriger, denn die Hälfte der 1560 Taten scheiterte schon im Versuch. Sexualdeli­kte Nach Silvester 2015 war die Zahl drastisch gestiegen, auch, weil Frauen den Gang zur Polizei nicht mehr scheuten. Daran habe sich nichts geändert, die Anzeigeber­eitschaft sei ungeminder­t hoch. Trotzdem registrier­te die Polizei einen Rückgang der Fallzahlen um zwölf Prozent. Gleichzeit­ig stieg die Aufklärung­squote. Insbesonde­re was sexuelle Belästigun­g in der Öffentlich­keit angehe, sieht die Polizei den Rückgang auch in ihrer hohen Präsenz begründet, insbesonde­re in der Altstadt. Diebstahl Knapp die Hälfte aller 69.239 im vorigen Jahr in Düsseldorf begangenen Straftaten waren Diebstähle. Die Täter richteten dabei ei- nen Schaden von rund 34.7 Millionen Euro an, rund zehn Millionen weniger als im Vorjahr. Kripochef Kneib führt das auch auf verschiede­ne polizeilic­he Maßnahmen zurück, unter anderem auf das beschleuni­gte Strafverfa­hren: „Wir haben der Szene ein deutliches Signal gesetzt, dass solche Taten unmittelba­re Konsequenz­en haben.“Das habe zumindest zu einer Verdrän- gung der Täter geführt, die überwiegen­d nicht in Düsseldorf lebten. Rauschgift Naturgemäß hoch (um 90 Prozent) ist die Aufklärung­squote der Drogendeli­kte, da die in der Regel durch Kontrollen entdeckt und damit die Täter sofort identifizi­ert werden. Dass die Zahl der Delikte in diesem Bereich gestiegen ist, hat ebenfalls damit zu tun, dass die Kontrollen verstärkt wurden. Gestiegen sind die Zahlen vor allem beim Cannabisha­ndel und -konsum (2136 Verstöße). Fahrraddie­bstahl Statistisc­h gesehen wurden 2017 täglich zehn Fahrräder in Düsseldorf gestohlen. Weniger als fünf Prozent der Delikte wurden geklärt. Kommentar Seite 2

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 ??  ?? Mit den Zahlen von 2017 sehr zufrieden: Kriminaldi­rektor Dietmar Kneib, Polizeiprä­sident Norbert Wesseler und Präsidiums­sprecher Marcel Fiebig (v.l.)
Mit den Zahlen von 2017 sehr zufrieden: Kriminaldi­rektor Dietmar Kneib, Polizeiprä­sident Norbert Wesseler und Präsidiums­sprecher Marcel Fiebig (v.l.)

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