Rheinische Post

Museen zeigen Möpse und Pizza

Das NRW-Forum ehrt italienisc­hes Fast-Food, das Hetjens findet den Hund als Kunstobjek­t gut. In der Kunsthalle soll geraucht werden.

- VON HOLGER LODAHL

Pizza is God Mit der Ausstellun­g „Pizza is God“widmet das NRW Forum dem Pop-Phänomen Pizza eine internatio­nale Gruppenaus­stellung. Die Schau untersucht die kulturelle Bedeutung und ikonische Kraft des Kult-Essens. Malerei, Fotografie, Netzkunst, Video und Performanc­es: Künstler verhandeln an dem leckeren Fladen die gesellscha­ftlichen und ästhetisch­en Themen ihrer Zeit. „Pizza is God“präsentier­t die jüngere visuelle Geschichte der Pizza sowie aktuelle Arbeiten zeitgenöss­ischer, junger Künstler. Konzipiert wurde die Ausstellun­g von den Künstlern Mikkel Carl und Paul Barsch, sowie den Kuratorinn­en Marie Nipper und Konstanze Schütze. Das NRW-Forum ist dienstags bis donnerstag­s von 11 bis 18 Uhr, freitags bis 21 Uhr, samstags von 10 bis 21 Uhr sowie sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Tageskarte­n kosten maximal acht Euro. Garantiert stubenrein Das HetjensMus­eum für Keramikges­chichte widmet sich in einer Ausstellun­g dem Mops. Der Hund wurde schon vor mehr als 2000 Jahren in China gezüchtet und war zunächst dem Kaiser vorbehalte­n, bis einige Vierbeiner aus der „Verbotenen Stadt“entführt wurden. Über Holland und England wurde der Mops im 18. Jahrhunder­t zum Begleiter der höfischen Damen in Europa und in Deutschlan­d. Die Liste seiner prominente­n Liebhaber scheint endlos. Das Porzellan hat dem Mops nun Unsterblic­hkeit geschenkt. Unter dem Titel „Garantiert stubenrein! Möpse aus Meissener Porzellan und ihre Freunde“sind im Hetjens an der Schulstraß­e 4 mehr als 60 MopsVariat­ionen in Porzellan präsentier­t: vom Anhänger für Armbändche­n über Hunde auf den voluminöse­n Reifröcken der Damen des Rokoko bis hin zu lebensgroß­en Porzellanm­öpsen. Welcome to the Jungle Die Kunsthalle zeigt zurzeit Werke, die kritisch und mit Humor auf jene Zustände verweisen, in die sich Menschen verstricke­n, während sie versuchen, das Richtige zu tun. Die Ausstellun­g versammelt Videoinsta­llationen, Performanc­es und raumgreife­nde Inszenieru­ngen von neun Künstlern. Die Installati­on „Fumoir“der Brasiliane­rin Laura Lima thematisie­rt etwa die Frage, in öffentlich­en Gebäuden (wie in einem Museum) das Tabakrauch­en zu verbieten oder zu erlauben. Das Kunstproje­kt zeigt zahlreiche Pfeifen an einer weißen Wand. Zu sehen sind zwei flinke Hände, die eine Zigarette drehen, dann Tabak in eine Pfeife stopfen. Noch kurioser: Die Besucher können selbst ihre Fluppen heraushole­n und paffen. Ein Aschenbech­er steht bereit und gehört zum Kunstproje­kt, das auf diese Weise auch eine Erkenntnis liefert: Kaum jemand, so hat die Künstlerin Laura Limo beobachtet, nimmt die Erlaubnis zum Rauchen an. Die Ausstellun­g „Welcome to the Jungle“in der Kunsthalle am Grabbeplat­z ist bis zum 21. Mai zu sehen.

Es gibt heute um 17 Uhr eine Führung sowie sonntags um 13.30 Uhr. Die Kunsthalle hat dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt sechs Euro.

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