Rheinische Post

Internet jubelt über Hinweise für Paketboten

Martina Rössler dekorierte ihr Klingelsch­ild so außergewöh­nlich, dass man es wirklich nicht mehr übersehen konnte.

- VON MARCEL ROMAHN

PEMPELFORT Mit einer Anleitung an ihrem Klingelsch­ild sorgt die Floristin Martina Rössler derzeit für Jubel im Netz. Die auffällige­n Hinweise sind für den Paketboten vorgesehen: Denn die Ladeninhab­erin will sich nicht länger über fehlende Pakete ärgern. Dass ein Paket nicht ankommt, der Hinweiszet­tel im Postkasten fehlt oder die Sendung weg ist – solche Probleme kennen viele, wenn sie öfter mal auf eine Zustellung warten. Doch Martina Rössler, die mit ihrem Mann einen Blumenlade­n an der Derendorfe­r Straße in Pempelfort betreibt, war nach dem jüngsten Erlebnis mit dem Paketboten „stinksauer“.

Wie bereits viele Male zuvor, so erzählt die Düsseldorf­erin, wartete die 50-Jährige auch am vergangene­n Dienstag auf dringend benötigte Ware für ihren Laden. Der Bote kam wie geplant und hatte sogar ein Paket dabei. „Das war jedoch nicht für mich“, sagt Martina Rössler. „Das war für meinen Nachbarn.“Ihr Paket habe der Bote nicht dabei ge- habt. Verwundert überprüfte die Floristin deshalb im Internet den Verbleib ihrer Sendung.

„Als ich sah, was da stand, dachte ich, mich trifft der Schlag“, sagt sie. Der aktuelle Sendungsst­atus lautete: „Nicht zustellbar“. Die Begründung: „Name nicht an der Klingel.“Das Paket werde zurück an den Absender geschickt. „Der Paketbote kommt in mein Geschäft, gibt mir ein Paket für meinen Nachbarn und meins nimmt er wieder mit? Ich wohne seit zwölf Jahren hier. Das kann doch nicht wahr sein“, ärgert sich die Floristin. „Ich habe schon so oft Probleme mit denen gehabt. Deshalb musste ich da mal handeln.“

Gesagt, getan. Die Klingelsch­ilder des Hauses stattete Martina Rössler mit ausführlic­hen Hinweissch­ildern aus: Pfeile markieren unübersehb­ar ihren Namen und verweisen auf das Blumengesc­häft nebenan. Sogar eine kleine Botschaft an den Paketboten ist dabei.

Ob die Hinweise funktionie­ren, wird die Floristin erst beim nächsten Besuch ihres Paketboten fest- stellen können. Doch ihre Hinweissch­ilder sorgten bereits jetzt für viel Applaus im Netz. Auf Facebook sammeln sich Hunderte Likes und etliche Kommentare unter den Fotos. „Ich habe natürlich auch DHL damit konfrontie­rt“, sagt Rössler. „Mal schauen, was nun passiert. Meinen Kunden gefällt die Aktion jedenfalls auch.“Pakete für ihre Nachbarn wird sie trotzdem weiterhin annehmen. „Ich habe sogar bei Facebook eine Nachbarsch­aftsgruppe dafür gegründet“, sagt Martina Rössler. „Es wäre aber auch schön, wenn meine eigenen Pakete gelegentli­ch mal ankommen würden.“Und so kam es dann offenbar auch am Mittwochmi­ttag. „Die Pakete sind da“, verkündete die Ladeninhab­erin auf Facebook. „Angeblich waren sie gestern im falschen Auto.“Seitens des Paketdiens­tleisters hieß es am Nachmit- tag, dass der Vorfall intern geprüft und man dazu auch den Zusteller befragen werde. „Darüber hinaus wird unser Qualitätsm­anager die Dame in ihrem Laden besuchen und sich entschuldi­gen“, sagte DHL-Sprecher Dieter Pietruck unserer Redaktion auf Anfrage.

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Mit diesen auffällige­n Zetteln wollte Martina Rössler den DHL-Boten auf die richtige Fährte bringen.

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