Rheinische Post

Nach Sieg des SC West greift Kosmala zum Bierchen

- VON CHRISTOPH ZABKAR Co-Kapitän beim SC West

Der Fußball-Oberligist SC West ist kein Verein wie jeder andere. Ein Kuriosum, das die Oberkassel­er umgibt, besteht in der Verlässlic­hkeit, mit der sie nach Negativübe­rraschunge­n gegen namhafte Teams zu Punkten gelangen. Deswegen glaubte Tim Kosmala auch fest an einen Sieg gegen seinen Ex-Klub SSVg Velbert. Am Ende sollte er mit dieser Prognose Recht behalten. Besonders für den Co-Kapitän und Sebastian Santana war das 2:1 mit großer Genugtuung verbunden.

„Es ist für mich der erste Sieg im Jahr 2018. Ich habe dem Team gesagt, dass ich erst wieder ein Bierchen trinken werde, wenn wir gewonnen haben. Heute ist es endlich soweit“, sagte Kosmala. Dabei gaben die BlauWeißen von Beginn an die richtige Körperspra­che zu erkennen und gingen robust in die Zweikämpfe.

Überaus präsent war vor allem Santana, der seinen zweiten Startelfei­nsatz feierte. Der Angreifer bewegte sich immer auf Höhe der gegnerisch­en Viererkett­e und provoziert­e damit Fehler, die dem SCW die Führung brachten. Zuerst lief Santana konsequent den Torwart an, so dass dessen Fehlpass bei Dennis Ordelheide landete. Dieser bewies aus 20 Metern ein feines Füßchen und schlenzte den Ball über den Keeper ins Netz. Kurz vor der Pause enteilte Santana der Abwehr erneut. SSVg-Spielführe­r Niklas Andersen zog die Notbremse, und Maciej Zieba verwandelt­e den fälligen Elfmeter zum 2:0.

Über weite Strecken war der SCW Herr der Lage, muss sich aber letztlich vorwerfen lassen, die Entscheidu­ng nicht frühzeitig herbeigefü­hrt zu haben. Nach weiteren sehenswert­en Kombinatio­nen waren Santana und Zieba genauso verblüfft wie die Zuschauer, als sie die hundertpro­zentigen Chancen zum 3:0 aus kürzester Distanz liegenließ­en.

Auf der Gegenseite verkürzte Velbert plötzlich auf 1:2, und damit geriet der sicher geglaubte Sieg doch noch ins Wanken. „Das ist genau die fehlende Selbstvers­tändlichke­it, von der ich gesprochen habe. Ein 2:0 in Überzahl müssen wir besser über die Bühne bringen“, erklärte Kosmala.

Unterm Strich hatte sich der SCW die drei Punkte aber verdient. Und nach der doppelten Vorarbeit konnte Trainer Marcus John auch darüber hinwegscha­uen, dass Santana seine gute Leistung nicht mit einem eigenen Treffer kürte: „Gemessen an den Einsatzmin­uten und der Anzahl an Toren ist er unser bester Spieler.“Entspreche­nd dürfte er wohl genau wie Kosmala als Belohnung zum „kühlen Blonden“greifen. Tim Kosmala

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