Wie die Hartz-Reformen auf den Weg gebracht wurden
Hintergrund Im Jahresbericht des Bundesrechnungshofes von Januar 2002 wurden gravierende Fehler in der Vermittlungsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit aufgedeckt. Daraufhin setzte die Regierung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) eine Kommission zur Modernisierung der Dienstleistungen am Arbeitsmarkt ein. Deren Vorsitz übernahm Peter Hartz, Personalvorstand und Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG. Agenda 2010 Die Arbeit der Kommission war eingebettet in die Agenda 2010, mit der die rot-grüne Koalition die Arbeitslosigkeit in Deutschland zu verringern suchte. Dies geschah durch eine Erhöhung der Vermittlungsgeschwindigkeit, durch eine Anhebung der Zumutbarkeitsgrenzen und durch gezieltere Förderung. Kernpunkt Die Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe für Erwerbsfähige zum Arbeitslosengeld II bildete das Herzstück der Reform. Daraus wurde Ende 2003 das „Vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“, kurz Hartz IV. Die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes aus der Arbeitslosenversicherung wurde 2006 auf 18 Monate reduziert, für ältere Arbeitnehmer später wieder auf 24 Monate verlängert.