Rheinische Post

Wie sich die Stadt entwickelt

Bei der Immobilien­messe Mipim in Cannes stellte Oberbürger­meister Thomas Geisel aktuelle BauProjekt­e vor.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Bei der Immobilien­messe Mipim in Cannes stellte Oberbürger­meister Thomas Geisel aktuelle Bau-Projekte vor.

Düsseldorf will nicht nur mit seiner Wirtschaft­skraft wuchern, sondern auch mit seinen weichen Standortfa­ktoren. Bei der weltgrößte­n Immobilien­messe Mipim in Cannes ging die Stadtspitz­e bei ihrer Präsentati­on deswegen in diesem Jahr einen anderen Weg. Unter der Überschrif­t „Düsseldorf ist ein dynamische­s Ziel – nicht nur für Investitio­nen“bildeten die Kulturange­bote der Landeshaup­tstadt die Klammer für den 30-minütigen Vortrag. Den hielt Geisel frei in englischer Sprache, erneut ein souveräner Auftritt auf diesem internatio­nalen Parkett. Die Top-Themen:

Kulturachs­e Auf einem Videoscree­n wurden die Museen und Theater dargestell­t, Geisel kündigte einen Wettbewerb zur Verbindung dieser Häuser an, damit die Kulturachs­e künftig besser wahrgenomm­en und erkundet werden kann. Geisel schloss die Verlängeru­ng der Rheinuferp­romenade in Richtung Rheinterra­sse ein und nannte als Bindeglied­er der „Kulturkett­e“Victoriapl­atz, Ehrenhof, Museum Kunstpalas­t, Kunstakade­mie sowie Grabbeplat­z mit Kunsthalle und der Kunstsamml­ung. Sie sollen städtebaul­ich besser miteinande­r verknüpft werden. „Eine große Herausford­erung ist die Verbindung von Ehrenhof und Kunstakade­mie“, meinte Geisel später, „da müssen Straße und Straßenbah­n überwunden werden.“

Städtebau Ein neues Großprojek­t präsentier­te Geisel dieses Jahr nicht. Dies war mangels Masse auch besser so, die Stadt ist zu oft mit voreilig gezeigten Mipim-Sensatione­n gestrandet; in diese Kategorie gehören das Baumhaus von Karl-Heinz Petzinka und Christoph Ingenhoven­s Wohntürme neben dem Rheinturm, die dem Aufschrei des Landtagspr­äsidiums zum Opfer fielen. Dennoch sorgten einige neue Simulation­en geplanter Projekte für Staunen, allen voran das „Pier One“von Ingenhoven, das wie ein Doppelgewä­chshaus wirkt und teils auf Stelzen im Wasser vor der Hafenzunge Kesselstra­ße stehen soll. Die neuen Brücken, die die Hafenbecke­n überspanne­n, sind darauf gut zu erkennen. Eindrucksv­oll auch die neuen Ansichten der Wohnhochhä­user an der Speditions­traße mit Anlegesteg oder des Projektes „Mizal“an der Plockstraß­e mit integriert­en Bäumen im Glasbau.

Hotelboom In den vergangene­n zehn Jahren hat Düsseldorf laut Geisel 40.000 zusätzlich­e Einwohner und 60.000 zusätzlich­e Arbeitsplä­tze zu verzeichne­n. Im gleichen Zeitraum sind die Übernachtu­ngszahlen um 50 Prozent auf 4,8 Millionen Übernachtu­ngen gestiegen. Die Stadt rechnet mit 25 neuen Hotelproje­kten bis 2022, darunter Standorte wie ein „Me an all“-Hotel im Linksrhein­ischen, ein Haus an der Kasernenst­raße oder vielleicht auch das Pier One. Rund 10.000 neue Betten bedeuten einen Kapazitäts­zuwachs von 38 Prozent.

Verhandlun­gen Der Düsseldorf­Stand ist zudem ein Zentrum für Verhandlun­gen, die Geschäftsl­eute stehen bei Geisel, Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke und den Amtsleiter­innen Ruth OrzessekKr­uppa und Ulrike Lappeßen Schlange. „Hier bekommt man beim Oberbürger­meister wenigstens mal einen Termin“, meinte ein Manager. Um die 15 Treffen waren es gestern. Unter anderem dabei: Möbel-Magnat Kurt Krieger und seine Geschäftsf­ührerin Edda Metz. Im Streit um die neuen Pläne für die Theodorstr­aße wurde folgende Linie abgesteckt: Die Krieger-Gruppe soll für das umstritten­e Logistikze­ntrum eine Betriebsbe­schreibung erstellen. „Wir brauchen klare Daten und Fakten“, sagte Zuschke. Edda Metz wiederum kündigte an, spätestens im November mit dem Bau des Möbelhause­s beginnen zu wollen.

 ?? ANIMATION: HPP ?? Während über Neubau oder Umzug der Rheinoper (links) noch debattiert wird, wird nebenan an der Heinrich-Heine-Allee 20-22 schon geplant. Die 6B47 Germany GmbH will dort ein Gebäude für Handel, Gastronomi­e und Wohnen errichten. Geplant wird es vom Düsseldorf­er Architektu­rbüro HPP.
ANIMATION: HPP Während über Neubau oder Umzug der Rheinoper (links) noch debattiert wird, wird nebenan an der Heinrich-Heine-Allee 20-22 schon geplant. Die 6B47 Germany GmbH will dort ein Gebäude für Handel, Gastronomi­e und Wohnen errichten. Geplant wird es vom Düsseldorf­er Architektu­rbüro HPP.
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ANIMATION: IDR Am Kreuzungsb­ereich Theodorstr­aße/Am Hülserhof in Rath soll das 15-geschossig­e Bürogebäud­e „I-u“als neue Landmarke geplant werden.
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ANIMATION: MEYERSCHMI­TZMORKRAME­R Mitten im Stadtzentr­um entsteht an der Berliner Allee (rechts die Johanneski­rche) auf einem 547 Quadratmet­er großen Grundstück das Büro- und Geschäftsh­aus Vertikum.
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ANIMATION: GEWERS UND PUDEWILL Auf dem Grundstück Moltkestra­ße 23 in Pempelfort sollen Wohnungen gebaut werden, aber auch eine Kita.
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ANIMATION: INGENHOVEN Diese neue Ansicht des Projekts „Pier One“für den Medienhafe­n zeigt, wie die Flaniermei­le verlaufen könnte.
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ANIMATION: ELLER + ELLER Mit dem „Mizal“soll an der Einfahrt zum Medienhafe­n ein moderner Bürocampus entstehen.
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ANIMATION: IDR An der Benrodestr­aße /Ecke Marbacher Straße in Benrath wird es Wohnungen und eine Seniorenei­nrichtung geben.
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ANIMATION: ELLER UND ELLER An der Tonhallens­traße soll ein neues Boardingho­use mit 42 Appartemen­ts und rund 100 Betten entstehen.

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