Rheinische Post

Streit um Motto-Tage der Planck-Abiturient­en

Was dürfen Gymnasiast­en in ihrer letzten regulären Schulwoche? Schüler und Rektorin beantworte­n diese Frage unterschie­dlich.

- VON JÖRG JANSSEN

Der Frust bei den Zwölftkläs­slern am Max-Planck-Gymnasium ist riesig. „Wir fühlen uns entmündigt und von den Verantwort­lichen im Stich gelassen“, schreibt Lukas Mielczarek vom Abitur-Komitee der Stockumer Schule. Grund seines Ärgers ist die Mottowoche, die am kommenden Montag beginnen soll. Wie die meisten anderen Düsseldorf­er Abiturient­en wollen die Gymnasiast­en ihre letzte reguläre Schulwoche vor den Abi-Prüfungen für Wettbewerb­e, Spiele, wechselnde Verkleidun­gen und einen Unterricht nutzen, der vor allem eines soll: Spaß machen.

„Jux-Aktivitäte­n“nennt Mielczarek das in seinem Schreiben. Und genau darum ist jetzt eine heftige Kontrovers­e entbrannt. Denn das Komitee sieht sich um die Mühen seiner wochenlang­en Vorbereitu­ngen gebracht, weil Schulleitu­ng, der Bezirksbea­mte der Polizei und die Ordnungsbe­hörden unter dem Strich eben doch das meiste abwehrten oder untersagte­n. Dazu zähle auch ein kleines Biwak auf der öffentlich­en Parkplatzf­läche vor dem Schulgebäu­de mit Pavillon, Biertisch-Garnituren und Musik. „In angemessen­er Lautstärke“, wie Mielczarek betont. Dennoch habe es stets dieselbe Antwort gegeben: nicht genehmigun­gsfähig.

Für die Abiturient­en wiegt das doppelt schwer, weil sie sich bereits innerhalb der Schule stark eingeschrä­nkt fühlen. „Wir haben zahlreiche Einwände und Vorgaben der Schulleitu­ng wie Musikverbo­te und Dekoration­seinschrän­kungen berücksich­tigt, verzichten auf Unterbrech­ungen des Unterricht­s und sprechen jeden einzelnen Pro- grammpunkt akribisch ab“, heißt es im Schreiben des Zwölftkläs­slers, der glaubt, sein Jahrgang zahle nun die Zeche für Entgleisun­gen Einzelner in den vergangene­n Jahren.

Schulleite­rin Corinna Lowin steht zu ihren Vorgaben, widerspric­ht aber der Einschätzu­ng, dass so gut wie nichts mehr erlaubt sei. „Die Abiturient­en dürfen sich verkleiden, so lange sie sich nicht vermummen oder meinen, in Badehose oder Bikini kommen zu können“, sagt sie. Zudem sei es erlaubt, in den Pausen auf dem Schulhof etwas mit Musik zu veranstalt­en. „Zu anderen Zeiten geht es nicht, weil andere Jahrgänge Klausuren schreiben“, sagt die Pädagogin. „Nicht vertretbar“sei ein Biwak auf dem Schulgelän­de. Die Kommunikat­ion mit ihren Schülern findet sie in Ordnung. „Es gab zahlreiche Treffen und Absprachen.“Kommentar Seite 2

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Ein Teil der Abiturient­en am Max-Planck-Gymnasium ist frustriert, weil es ihrer Meinung nach zu viele Verbote für die Mottowoche gibt.

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