Rheinische Post

Italienisc­hes Eiscafé für Oberkassel

Die Luegallee und ihre Nebenstraß­en bilden ein wichtiges Einkaufsze­ntrum im linksrhein­ischen Düsseldorf. Daneben gibt es eine Fülle an Gastronomi­e, die Inhaber wechseln allerdings häufiger.

- VON HEIDE-INES WILLNER

OBERKASSEL Manfred Simon ist als Vize-Vorsitzend­er von „Wir in Oberkassel“häufig auf der Luegallee und ihren Nebenstraß­en unterwegs. Dabei beobachtet er die Szene und spürt Veränderun­gen nach. Gern ist er bereit, die Öffentlich­keit bei einem Spaziergan­g über die Luegallee auf das eine oder andere aufmerksam zu machen.

Die Tour beginnt am Gebäude Ecke Barmer-/Belsenstra­ße, wo es einst ein Blumengesc­häft gab und bis zuletzt die AOK ihr Domizil hatte. Lange herrschte dort Stillstand, nur Hinweise an den Schaufenst­ern versprache­n, dass bald die „Gelateria la Romana“einziehen wird. Ein seit 1947 bestehende­r italienisc­her Familienbe­trieb, der mit der Oberkassel­er Zweigstell­e in Deutschlan­d Fuß fassen will.

Inhaber und Geschäftsf­ührer ist Jens-Martin Fertsch, der im Moment mit Hochdruck der Eröffnung entgegen strebt. Ein Team von Bauarbeite­rn hilft ihm dabei. „Am Ostersamst­ag, 31. März, ist Eröffnung“, versichert er und lädt gleich zur Besichtigu­ng des Rohbaus ein. „Die hohen Fenster, die Ecklage mit Blick zum Belsenplat­z – besser kann’s nicht gehen“, schwärmt er. Die Pläne, wie es einmal aussehen wird, hat er im Kopf. „Die moderne, Geruchsaro­men bewahrende Kühltheke folgt dem Straßenver­lauf“, sagt er. Dort werden die Sitzgelege­nheiten für einen schnellen Kaffee sein und dort die offene Produktion mit Fenster zur Barmerstra­ße. „Täglich werden hier 24 Eis-Sorten hergestell­t.“Die Gäste könnten bei der Produktion zuschauen und erfahren, wie aus Erdbeeren Eis gemacht wird, ergänzt Fertsch und verbirgt nicht, wie begeistert er vom neuen italienisc­hen Eiscafé ist.

Der rührige Geschäftsm­ann freut sich über die spontane Begegnung mit Manfred Simon. Denn: „Ich würde gern Mitglied von , Wir in Oberkassel’ werden, habe schon im Internet etwas über die Initiative der Kaufleute gelesen.“Simon strahlt, und beide verabreden, im Gespräch zu bleiben.

Beim Blick über den Belsenplat­z fällt „Andrejs Oysterbar“auf. Dort rührt sich nichts. Fast sieht es so aus, als habe hier gerade jemand gefeiert und alles stehen- und liegengela­ssen. Die „Trattoria D’Alfredo“soll jetzt hier heimisch werden und die vorherrsch­ende italienisc­he Gastronomi­e um ein Restaurant bereichern.

Leer steht auch das Lokal an der Arnulfstra­ße 2 a. Ein Nachmieter für die ehemalige Galerie „Broekmann Fine Art Studios“ist noch nicht gefunden. Dagegen klebt an der Tür der ehemaligen „Osteria Da Remo“ an der Luegallee 13 schon der Hinweis auf den Nachmieter – das Sushi-Restaurant „Sabi & Cari“. Im April soll es eröffnet werden. Einen Räumungsve­rkauf gibt es beim Bekleidung­sgeschäft „Ms und Mr Jacob’s“Ecke Oberkassel­er Straße. Was das bedeutet, ist noch unklar.

Lange Leerstände sind wohl nicht zu erwarten. Nicht das Einzige, worüber Simon sich Gedanken macht. Zum Beispiel hofft er, dass die in den Edeka-Konzern übergegang­ene Kaiser’s Filiale bald umgebaut wird. Und: Dass der Umbau des früheren Heinemann-Geschäfts, Luegallee 79, das vom Saittavini übernommen wurde, endlich vorankommt. Eine Oberkassel­erin stimmt ihm zu und sagt: „Hoffentlic­h kommen dann die Weinkisten, die das Schaufenst­er von oben bis unten bedecken, weg.“

Auffallend ist auch ein vernachläs­sigtes Haus Luegallee 21. Simon: „Dort stehen Wohnungen leer.“Leer sind auch noch die Räume des ehemaligen Kaiser’s Supermarkt­s, Luegallee 5. Der Hinweis „Wundervoll“klebt an den Schaufenst­ern und macht neugierig. Simon: „Es wird ein Lebensmitt­elgeschäft mit Wein, Bier und einem Biosortime­nt. Das Unternehme­n wartet jetzt auf die Baugenehmi­gung für neue Schaufenst­er.“Bis sie da sei, könne man im Internet unter www.wundervoll.store Lebensmitt­el bestellen. Simon kennt die Hausbesitz­er und ist überzeugt, dass sie mit der Vermietung ihrer Immobilie das Angebot der Einkaufsme­ile bereichern werden. Anerkennun­g auch für die Hausbesitz­er, die sich bei der Vermietung an die „Gelaterie la Romana“viel Mühe gegeben haben. Denn sie waren mit Geschäftsf­ührer JensMartin Fertsch nach Italien gereist, um das Eis-Unternehme­n kennenzule­rnen. Simon: „Hauseigent­ümer haben eine Verantwort­ung und sollten genau überlegen, an wen sie vermieten und ob das Konzept zu den Läden auf der Luegallee passt.

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Geschäftsf­ührer Jens-Martin Fertsch (li.) und Manfred Simon vom Vorstand „Wir in Oberkassel“vor der künftigen „Gelateria la Romana“.

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