Rheinische Post

Hingucker für Heimatverl­iebte

Sarah Fischer fertigt Schmuck mit Düsseldorf­er Motiven an.

- VON MARC INGEL

HAMM/ELLER Eigentlich hat Sarah Fischer ja Kommunikat­ionsdesign studiert und in dem Beruf auch in einer Galerie für zeitgenöss­ische Kunst gearbeitet. Die Galerie gibt es nicht mehr, was für Sarah Fischer aber kein Problem mehr darstellt, denn sie hat sich längst auf eigene Füße gestellt. Die 40-Jährige fertigt Schmuck an, der mit Düsseldorf­er Motiven verziert ist: Ringe, Ohrstecker, Armbänder (auch für Männer) mit Fernsehtur­m, Jan Wellem, Radschläge­r, DEG- und Fortuna-Logo oder auch einfach mal nur der Schriftzug eines Stadtteils. „Heimatstyl­e“nennt sie ihre Kollektio- nen. „Das gab es schlichtwe­g vorher nicht. Mützen, Taschen, Poster, ja, Schmuck, nein“, begründet sie den Sprung ins kalte Wasser vor fünf Jahren. Mit den Ohrstecker­n fing alles an, „dann kamen Anregungen aus dem Bekanntenk­reis, ich sollte doch auch mal Druckknöpf­e oder Kühlschran­kmagneten machen“, erzählt Fischer. Inzwischen kreiert sie ebenso Schmuck auf Beton, „den gieße ich sogar selbst“.

Ihr Atelier hat sie in Hamm, dort werden die Unikate per Hand angefertig­t. Ist die handwerkli­che Arbeit an einem Stück noch recht überschaub­ar, gerät die Vorbereitu­ng gerne umso intensiver. „Ich benutze ausschließ­lich eigene Fotos oder Il- lustration­en als Vorlage, die ich dann am Computer bearbeite. Die Vorlagen werden auf hochwertig­em Fotopapier oder Spezialfol­ie ausgedruck­t und manuell auf die gewünschte Größe gestanzt. Das kann alles zusammenge­nommen schon mal zwei Stunden für ein Schmuckstü­ck dauern“, sagt Fischer, die ursprüngli­ch eine ganz andere kreative Richtung einschlage­n wollte: Unter dem Namen Galerie Charlotte Design wollte sie sich auf Papeterie, Post- und Grußkarten spezialisi­eren, „das läuft mittlerwei­le aber nur noch nebenher, ich konzentrie­re mich weitestgeh­end auf Heimatstyl­e“, sagt die Designerin, die 20 Jahre in der Altstadt lebte, ehe sie mit ihrem Mann nach Hamm zog.

Um die 30 Euro kosten Ohrstecker, wenn sie zum Beispiel aus Silber sind, es gibt aber auch billigere Varianten für zehn Euro. Viel vertreibt Sarah Fischer über das Internet, Teile ihrer Kollektion­en sind zudem in bestimmten Läden erhältlich, zusätzlich tingelt Sarah Fischer viel über Märkte – und macht dabei auch wieder auf dem Ostermarkt in Eller am Sonntag, 18. März, auf dem Gertrudism­arkt Station. Vielleicht schaut dann ja auch wieder eine Kölnerin vorbei und bestellt ein Unikat mit Düsseldorf-Motiv wie kürzlich. „Das war allerdings eine Ex-Düsseldorf­erin, die in die Domstadt ausgewande­rt ist“, bemerkt die 40-Jährige einschränk­end.

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Sarah Fischer in ihrem kleinen Atelier in Hamm, wo sie jedes ihrer Schmuckstü­cke selbst per Hand anfertigt.

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