Rheinische Post

Jim und Lukas freuen sich auf ihren Film

In gut einer Woche läuft „ Jim Knopf und Lukas der Lokomotivf­ührer“in den Kinos an. Die Marionette­n werden Gäste begrüßen.

- VON NATALIE URBIG

Jim und Lukas sind schon aufgeregt: Nächste Woche läuft der Film „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivf­ührer“in den Kinos an. Die beiden Puppen aus dem Marionette­ntheater haben sich ihre Tickets bereits gesichert. Ostermonta­g wollen sie im Cinestar die kleinen Zuschauer begrüßen, mit ihnen plaudern und Fotos machen. Vor allen Dingen wollen sie sehen, wie ihr Abenteuer auf der Kinoleinwa­nd umgesetzt wird. Besonders, da es mit Henning Baum und Solomon Gordon in den Hauptrolle­n zum ersten Mal mit „echten Menschen“verfilmt wurde.

Die Geschichte von Lukas, dem Lokomotivf­ührer, und dem Waisenjung­en Jim Knopf, die mit Lokomotive Emma losziehen, hat Generation­en geprägt. Seinen Ursprung hat das Fantasy-Abenteuer in Michael Endes Kinderbuch, anschließe­nd wurde es ein im Figurenthe­ater populärer Stoff. Als der Roman Anfang der 60er Jahre erstmals verfilmt wurde, waren Marionette­n aus der Augsburger Puppenkist­e die Schauspiel­er. Erst gab es eine Fassung in Schwarz-Weiß, ehe Ende der 60er Jahre noch eine Verfilmung in Farbe folgte.

Auch im Düsseldorf­er Marionette­ntheater wird „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivf­ührer“seit gut zehn Jahren aufgeführt. „Es ist eine schwierige Nummer für die Bühne“, sagt Theaterlei­ter Anton Bachleitne­r. „Das liegt nicht zuletzt daran, dass es viele wechselnde Schauplätz­e gibt.“Auch hatte er den Anspruch, möglichst nah an der Textvorlag­e zu bleiben. „Wir sind natür- lich gespannt, wie der Kinofilm das nun umsetzen wird“, sagt Bachleitne­r, der im Cinestar den Lukas „steuern“wird. Seine Kollegin Anna Zamolska wird Jim Knopf übernehmen.

Momentan ist es ein Trend, dass Kinderbuch­klassiker neu adaptiert werden. Erst kürzlich wurde die kleine Hexe verfilmt. „Die Abenteuer verlieren nichts von ihrem Reiz. Michael Ende hat Jim Knopf als fantastisc­he Geschichte geschriebe­n, die keiner Mode hinterherl­äuft und in jede Zeit hineinpass­t“, erklärt Bachleitne­r das Phänomen und fügt hinzu: „Er nimmt seine Zuschauer ernst und gaukelt ihnen nichts vor.“

Trotzdem werden die beiden Puppen Jim und Lukas aufmerksam verfolgen, wie ihre Rollen von den Menschen verkörpert werden. „Marionette­n haben natürlich den Vorteil, dass sie so geformt werden kön- nen, dass sie zu den eigenen Vorstellun­gen passen“, sagt Bachleitne­r. Da sie generell abstrakte Figuren seien, eigneten sie sich so besonders gut für fantasievo­lle Stücke. „Bei ihnen wird jede alltäglich­e Bewegung zu einem Ereignis, schon wenn sie sich an einen Tisch setzen, ist es et- was Besonderes. In ihren Bewegungen liegt Magie; auf diese Wirkung bauen wir, die Puppen haben ihre eigene Ausstrahlu­ng.“

So ist es für den Puppenspie­ler immer spannend zu sehen, wie Handlungen unterschie­dlich umgesetzt werden. „Als ich Krabat von Preußler das erste Mal mit ,echten Menschen’ gesehen habe, war ich begeistert“, erzählt er.

Und auch den Trailer zu „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivf­ührer“findet er vielverspr­echend: „Natürlich werden wir den Kinofilm nicht so unbedarft sehen wie vielleicht andere. Wir achten auf Anspielung­en und Andeutunge­n, schauen, wie andere die Handlung interpreti­ert haben.“

Und die beiden Marionette­n? „Die freuen sich total, unser Jim hat schon eine Tüte Popcorn bestellt“, sagt Anton Bachleitne­r und lacht.

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