Martin Theis hat Kunst und Natur im Blick
OBERKASSEL Berufung und Beruf in Form von Künstler und Gärtner auf kreative Weise zu verbinden, ist nicht neu. Monet beispielsweise wurde einst als „Künstler und Gärtner par excellence“bezeichnet. Martin Theis bringt das auf einen simplen Nenner: „Zum Gärtnern gehört das Gestalten.“Außergewöhnlich ist sicher, dass er beide Tätigkeiten von der Pike auf erlernt hat – auf ein Kunststudium (19791983) an der Kunstakademie Düsseldorf bei Erwin Heerich und Peter Kleemann folgte eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Kein Wunder also, dass der 62-Jährige sagt: „Der Geruch der Ölfarbe gehört ebenso zu meinem Leben, wie der Duft der Natur.“
Sein Alltag als selbstständiger Landschaftsgärtner und freischaffender Künstler wird von der sich jeweils bietenden Vielfalt geprägt. An seinem neuen Domizil am KaiserWilhelm-Ring kann er aus dem Vollen schöpfen. Öffnet sich die Haustür, fällt der Blick auf den Rhein und das gegenüberliegende Ufer. Diese Ansichten hat der Künstler gleich in Ölbilder umgesetzt. Geht der Blick aber nach hinten in den weitläufi- gen Innenhof, findet er fast naturbelassene Gräser, Blüten und Sträucher und mittendrin seine Skulpturen aus der Sagenwelt um Odysseus. „Das neue Umfeld ist inspirierend“, findet Theis, der aus Meerbusch in die Landeshauptstadt gezogen ist. Ein Teil seiner Kunst befindet sich noch im malerisch-dörflichen Atelier im Ortsteil Schweinheim.
Aber auch die Wohn- und Produktionsräume in Oberkassel sind gut bestückt. Auf einem Tisch warten drei aus Ton gearbeitete Sängerinnen auf ihr endgültiges Outfit: „Es wird Knatsch-Orange.“Im Flur hängen feine Bleistiftzeichnungen