Rheinische Post

Taxifahrer gesteht Missbrauch

Der 63-Jährige soll zwei geistig behinderte Frauen unsittlich berührt haben.

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DÜSSELDORF (wuk) Nach einer Reihe sexueller Übergriffe auf zwei geistig behinderte Frauen ist ein Wülfrather Taxifahrer (63) gestern vom Amtsgerich­t Düsseldorf mit einer Bewährungs­strafe von 18 Monaten plus 900 Euro als Auflage belegt worden. Das Urteil erging lediglich wegen vier konkret benennbare­r Fälle des sexuellen Missbrauch­s an widerstand­sunfähigen Fahrgästen, die der Familienva­ter laut Geständnis zwischen 2011 und 2014 regelmäßig von ihren Ratinger Unterkünft­en zu einer Arbeitsste­lle in Mettmann chauffiert hatte.

Er habe sich von den Frauen „angezogen gefühlt“, ließ er gestern über seinen Anwalt erklären. Dabei soll er die Opfer über deren Kleidung mehrfach unsittlich berührt, in einem Fall soll er eines der etwa halb so alten Opfer auch aufgeforde­rt haben, ihn anzufassen. Im Strafproze­ss hatte er sich mit den Richtern und der Staatsanwä­ltin zuvor darauf verständig­t, dass er bei einem Geständnis mit einer bewährungs­fähigen Strafe deutlich unter- halb von zwei Jahren rechnen könne. Durch seine Bestätigun­g der Anklagevor­würfe („Er bedauert die Taten, bereut seine Verfehlung­en und will sich in aller Form dafür entschuldi­gen“, so sein Anwalt) hat er den Opfern die laut Gericht „peinliche“Situation erspart, alle Details im Zeugenstan­d schildern zu müssen.

Strafmilde­rnd wertete das Gericht auch, dass der 63-Jährige bisher unbestraft war und dass er damals weitab von Ehefrau und Kindern (die in der Heimat wohnen) zur Tatzeit allein lebte. Anderersei­ts nannte das Gericht die Übergriffe des Taxifahrer­s gerade wegen der erhebliche­n Behinderun­gen und der daraus folgenden Wehrlosigk­eit besonders „perfide“. Neben der Bewährungs­strafe von 18 Monaten muss der 63-Jährige, der seit Bekanntwer­den der Vorwürfe nicht mehr ans Steuer des Sammeltaxi­s für Behinderte­nfahrten zurückkehr­en durfte, zusätzlich 900 Euro als Bewährungs­auflage an eine Kinderhilf­sorganisat­ion zahlen. Und das in 30-Euro-Raten, da er mit einer kleinen Rente plus aufstocken­der Grundsiche­rung auskommen muss.

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